Veröffentlicht am 12.10.2024 06:57

„Stillstand ist keine Option!“

Charlotte und Gabriele Krauß vom „Scandi Club“  (Foto: jm)
Charlotte und Gabriele Krauß vom „Scandi Club“ (Foto: jm)
Charlotte und Gabriele Krauß vom „Scandi Club“ (Foto: jm)
Charlotte und Gabriele Krauß vom „Scandi Club“ (Foto: jm)
Charlotte und Gabriele Krauß vom „Scandi Club“ (Foto: jm)

Der Einzelhandel kämpft ums Überleben. Während der Onlinehandel boomt, verzeichnen die Händler in den Innenstädten sinkende Kundenzahlen – auch Bayreuth bleibt davon nicht verschont. Traditionsgeschäfte, wie Schuh Krause und Herrenmode Reiss, die schließen, sind aktuelle Beispiele dafür. Doch wie halten sich inhabergeführte Geschäfte in Bayreuth über Wasser? Wir haben mit dreien von ihnen gesprochen:

Silke Ihl, Inhaberin von „Rion Bayreuth“ in der Von-Römer-Straße, sieht die politische Lage und mangelnde Parkmöglichkeiten als große Probleme: „Die Innenstadt stirbt aus, weil sie unattraktiv geworden ist. Um zu überl

eben, sind Stammkunden entscheidend. Laufkundschaft reicht nicht aus.“ Für Silke Ihl spielt die Kundenbindung eine zentrale Rolle. „Ich habe drei tolle, zuverlässige Aushilfen, die mir den Rücken freihalten. Mitarbeiter sind das A und O, vor allem wenn ich mal ausfalle,“ erklärt sie. Wichtig sei zudem ein guter Kundenservice, besonders für ältere Menschen. „Viele meiner Kunden schätzen die individuelle Beratung und die hohe Qualität der Produkte.“
Auch Markus Bauer von „Becker & Exner Herrenmode“ in der Dammallee sieht die inhabergeführten Geschäfte in Gefahr. „Viele finden keinen Nachfolger. Wir punkten durch spezielle Beratung und Änderungsservice. Das gibt uns die Chance, gegen das Internet und die großen Ketten zu bestehen.“ Besonders Rand- und Übergrößen sind ein Pluspunkt seines Geschäfts. „Die Kunden schätzen Ehrlichkeit. Wenn etwas nicht passt, sagen wir das. Wir wollen, dass die Leute wiederkommen.“

Gabriele Krauß und Charlotte Krauß, Inhaberinnen vom „Scandi club“ in der Maxstraße, betonen, wie viel Herzblut in ihrem Geschäft steckt: „Wir arbeiten sechs bis sieben Tage die Woche. Seit dem ersten Tag lieben wir, was wir tun. Wir suchen jedes Produkt selbst aus, kennen die Marken und die Geschichten dahinter“, so Charlotte Krauß. Auch bei Scandi sind Stammkunden ein wichtiger Faktor. „Wir wollen glückliche Kunden, egal ob es um das Verschicken von Ware oder um Sonderwünsche geht. Kundenzufriedenheit steht für uns an erster Stelle. Wir bedienen eine breite Zielgruppe und trotzdem wählen wir jedes einzelne Teil mit Bedacht aus. Es ist uns wichtig, dass der skandinavische Spirit spürbar wird und wir diesen an unsere Kunden weitergeben“, erklärt Charlotte Krauß. Die Inhaberinnen achten darauf, ihr Sortiment stets zu erweitern und ihren Kunden neue Produkte zu bieten. „Stillstand ist keine Option. Wir müssen uns ständig weiterentwickeln“, so Gabriele Krauß.

Insgesamt sind sich die Händler einig: Die Zukunft des Einzelhandels hängt von persönlicher Beratung, gutem Service und engagierten Mitarbeitern ab. Doch ohne Unterstützung und eine Verbesserung der Attraktivität der Innenstädte wird es auch für Bayreuther Geschäfte schwer, langfristig zu bestehen.


Von Jessica Mohr
jm
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