BAYERN.
Die Bayerische Schlösserverwaltung zieht für das Jahr 2020 Bilanz - trotz Corona und dadurch bedingter Einschränkungen für den Besuch der Schlösser und Burgen steuerte sie bestmöglich durch die Krise. Mit ihren 32 historischen Parks und 15 Außenanlagen an historischen Bauwerken sowie den betreuten Seeuferbereichen konnte die Schlösserverwaltung den Besucherinnen und Besuchern und vor allem den Einheimischen während der Pandemie ununterbrochen Ziele der kulturellen und körperlichen Erholung bieten. Die Parkanlagen erlebten einen bisher nicht gekannten Zustrom an Erholungssuchenden. Sie konnten ihre gesellschaftliche Aufgabe erfüllen, als Gartendenkmäler Orte der Ruhe, des Ausgleichs, der Erholung und der kulturellen Tradition zu sein. „Die Rahmenbedingungen des Jahres 2020 hat sich niemand ausgesucht. Sie waren für Mitarbeiter wie Gäste fordernd. Aber daran gemessen haben wir die Situation bestmöglich gestaltet“, erklärte Bernd Schreiber, Präsident der Bayerischen Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen, anlässlich der Vorstellung der Jahresbilanz. „Was in anderen Jahren Gäste von den entlegensten Winkeln der Welt nach Bayern zieht, stand dieses Jahr in besonderer Weise im Dienst an den Einheimischen.“
Die Beliebtheit der Schlossgärten und Parkanlagen sei im vergangenen Jahr enorm gewachsen, so Schreiber: „Noch nie haben so viele Menschen unsere historischen Gärten besucht.“ Dank der hervorragenden Pflege der Gartenanlagen durch die Gärtnerinnen und Gärtner in den 17 Außenverwaltungen kamen die Parkanlagen gut durch die besucherintensive Zeit. Dabei wurden sie unterstützt durch zusätzliche Saison- und Aufsichtskräfte und die bayerische Polizei, der dafür ausdrücklicher Dank auszusprechen sei, so Schreiber.
Die Sehnsucht nach grünen Oasen zeige sich am Anstieg der Besucherzahlen im ganzen Freistaat. So verzeichnete der im Altmühltal auf der Willibaldsburg Eichstätt gelegene Bastionsgarten im vergangenen Jahr etwa 10.000 Gäste mehr als in den Jahren zuvor. Auch der Hofgarten Würzburg diente den heimischen Besucherinnen und Besuchern verstärkt als ein Ort der Erholung. Der Englische Garten in München stand durch den Zuspruch der Besucher nahezu durchgehend im Fokus.
Die Gärten sind insbesondere abseits der Wege Inseln der Artenvielfalt und Biodiversität. Hierfür hat die Eremitage in Bayreuth eindrucksvolle Nachweise erbracht.
Für die Schlösser, Burgen und Residenzen bedeutete die viereinhalb Monate währende Schließungsphase ein Minus an Besuchern, aber ein Plus an Aufmerksamkeit durch Restauratoren und Denkmalpfleger. Die Zeit wurde intensiv genutzt. So konnten Bauvorhaben und Restaurierungsarbeiten teilweise schneller als vorgesehen voranschreiten oder bereits abgeschlossen werden. Zudem arbeitete die Schlösserverwaltung während der musealen Schließzeit an der Entwicklung neuer attraktiver Ideen und innovativer digitaler Angebote.
Die Corona-Pandemie zwang die Bayerische Schlösserverwaltung 2020 zu einschneidenden Veränderungen im Besichtigungsbetrieb. Zum Schutz von Gästen sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wurde für jedes museale Gebäude ein eigenes Schutz- und Hygienekonzept entwickelt und umgesetzt. Ein Großteil der Häuser konnte im Zuge dessen – abgesehen von den allgemeinen Schließungsperioden – geöffnet bleiben. Allerdings mussten die Besucherinnen und Besucher in den meisten Sehenswürdigkeiten, insbesondere in den Schlössern Ludwig II. mit erhöhten Wartezeiten und geänderten Wegeführungen bei stark reduzierten Gruppengrößen der Führungen rechnen. Um das Angebot attraktiv zu gestalten, wurden in einigen Schlössern und Burgen Entdeckerbögen für Familien oder Außenführungen angeboten. Die Besucherzahlen in Museen, Sammlungen und Raumkunstwerken der Bayerischen Schlösserverwaltung erreichten im Schnitt 30 % eines Normaljahres.