Kindergartenkosten steigen wegen Auslastung deutlich
Mistelgaus Gemeinderat hat sich auf seiner jüngsten Sitzung vor allem mit dem lieben Geld befasst. Und gewann die Erkenntnis: es sieht beim Haushalt für dieses Jahr zwar nicht unbedingt düster aus, große Sprünge aber werden für das Rathaus nicht möglich sein. Bürgermeister Karl Lappe erklärte die Lage so: “Wir können Begonnenes fortführen und ein paar geringfügige Verbesserungen in der Infrastruktur machen. Mehr gibt der Haushalt nicht her.” Belegen lässt sich das gut mit den Eckpunkten des Etats, die Mistelgaus Kämmerer Bernd Lehner in einem halbstündigen Vortrag dem Gemeinderat unterbreitete. Die Zahlen zeigen: die schon begonnenen Maßnahmen brauchen den Investitionsteil im Vermögenshaushalt zum größten Teil auf. Was den Gesamt-Etat heuer beeinträchtigt, sind aufgrund der Auslastung vor allem höhere Kosten im Kindergarten-Bereich und die Umlagen für die Therme Obernsees.
Turnhalle ist und bleibt die größte Investition
Um sinnvoll wirtschaften zu können, hat das Rathaus heuer das Investitionsvolumen nur noch auf 2,3 Millionen Euro beziffert. Davon geht mit 600.000 Euro der Löwenanteil in die wohl noch bis Jahresende andauernde Sanierung der Schulturnhalle. Weitere große Brocken sind das Straßenausbauprogramm (400.000 Euro) und Ausgaben für Neubaugebiete (500.000 Euro). Nach Andeutungen des Bürgermeisters soll als nächstes mit der Erschließung des Neubaugebiets in Obernsees (am Eisweiher) begonnen werden. “Ich möchte aber auch noch Reserven haben für neue Grundstückskäufe”, sagte Lappe weiter.
Immerhin tut sich in der Gemeinde heuer noch das ein oder andere. Für mögliche Gestaltungsideen in Zukunft und überhaupt zur finanziellen Lage im Rathaus fällt die Beurteilung des Kämmerers aber sehr zurückhaltend aus. Angesichts absehbarer Kostenentwicklungen im Kreis Bayreuth trifft Lehner die Feststellung: “Wir werden den Gürtel in den kommenden Jahren enger schnallen müssen.”
Karl Lappe begeht Amtsjubiläum und schimpft mit dem Kurier
Mistelgaus Bürgermeister Karl Lappe ist mittlerweile ziemlich genau zehn Jahre im Amt. Er war im Frühjahr 2014 nach der Kommunalwahl ins Rathaus eingezogen. Daran erinnerte zu Beginn der Sitzung in einer kurzen Ansprache zweiter Bürgermeister Heinrich Richter. Richter überreichte ein kleines Geschenk und lobte Lappe “für die geleistete Arbeit und den hohen Einsatzwillen”. Der Bürgermeister reagierte mit den Worten, man habe ja doch einiges erreicht in diesen zehn Jahren. Seine persönlichen Leistungen und die seiner Gemeinde sieht Lappe aber offenbar in Medien nicht ausreichend berücksichtigt. In Richtung Nordbayerischer Kurier sagte er, die Zeitung berichte in letzter Zeit nicht mehr verlässlich aus seiner Region. “Man könnte glauben, es gibt im Landkreisteil nur noch Pegnitz und das Kulmbacher Land”, merkte der Bürgermeister an.