BAYREUTH.
Obwohl die Stadt nach Beratungen im Stadtrat verfügt hat, dass das Klimabaumhaus am Luitpoldplatz bleiben darf, bauen die Aktivisten ihr Lager nun ab.
Oberbürgermeister Thomas Ebersberger: „Bevor wir entschieden haben, ob das Klimabaumhaus bleiben darf, mussten wir die Möglichkeiten abwägen – Akzeptiert man Beschädigungen am Baum und an der Grünfläche weiter oder nimmt man den Aufwand einer polizeilichen Räumung in Kauf?“ Ein Gerichtsverfahren war von den Aktivisten bereits angekündigt. Nach Abwägung erschien eine Zwangsräumung unverhältnismäßig. Trotzdem folgt jetzt der Abbau: „Wir haben derzeit niemanden, um das ‚Baumhaus‘ zu besetzen und gleichzeitig neue Ideen umzusetzen. Um Aufmerksamkeit für die Klimaziele zu erregen, brauchen wir neue Demonstrationsformen. Am Anfang war das Baumhaus spannend und neu, doch in der Stadt hat man sich an uns gewöhnt. Nimmt der Oberbürgermeister und der Stadtrat uns noch wahr?“, so Thomas Lachner, einer der Aktivisten. „In der Demo am Freitag haben wir gezeigt, dass wir weiterhin Klimagerechtigkeit fordern, unter anderem haben wir dem OB ans Herz gelegt, den Klimanotstand auszurufen.“
Die Klimaaktivisten sind derzeit am Ausarbeiten von neueren Protestformen. Diese werden dem Stadtrat vorgelegt. Das bisherige Ergebnis sei ernüchternd. Seitdem das Baumhaus erbaut wurde, hat sich nicht viel getan und die Stadt sei inkonsequent, heißt es in einer Pressemitteilung der Klimagruppe Baumhaus.
„Mit regelmäßigen Mahnwachen wollen wir weiter mit den Bürgern im Gespräch bleiben. Denn nur alle zusammen können Veränderungen bewirken“, so Thomas Lachner. „Für uns ist es enttäuschend, dass mehr darüber geredet wurde, ob wir bleiben dürfen, als warum wir hier sind. Wir fordern Veränderungen im Vorgehen der Stadt im Umgang mit der Klimakrise!“
Ob erneut ein Klimabaumhaus in Bayreuth gebaut wird, sind sich die Aktivisten nicht sicher.
In ihrer Pressemitteilung heißt es noch: „Bayreuth muss schnellstmöglich klimaneutral werden. Allein mit einem Baumhaus erreichen wir das nicht. Deshalb werden wir andere Wege finden.“