BAYREUTH . Nach der heutigen 1:4-Heimniederlage gegen Viktoria Köln ist das Drittliga-Abenteuer für die SpVgg Bayreuth endgültig zu Ende, der Abstieg in die Regionalliga Bayern steht zwei Spieltage vor Saisonschluss fest.
Trainer Julian Kolbeck betonte vor der Partie, dass es bei der Altstadt im Vergleich zur Niederlage in Elversberg sechs Wechsel in der Startaufstellung gibt, um neue Impulse zu setzen. Die Mannschaft werde sich trotz der sehr geringen Chance, den Klassenerhalt noch zu schaffen, voll reinhauen.
Dr. Wolfgang Gruber, Gesellschafter der Spielbetriebs-GmbH, erklärte bei Magenta Sport, dass Geschäftsführer Sport Michael Born die Altstadt zum Saisonende verlassen und angesichts seines Vertrages für die Dritte Liga den Gang in die Regionalliga Bayern nicht mitmachen werde. Wolfgang Gruber ließ außerdem wissen, dass die SpVgg selbst bei einem Sieg in Elversberg den Trainer gewechselt hätte, um bei einem dann geringeren Rückstand aufs „rettende Ufer” nochmal für einen Motivationsschub zu sorgen. Dies sei schon vor dem Spiel beim Tabellenführer klar gewesen. So aber liefen seit dieser Woche die Vorbereitungen auf die Regionalliga.
Die Altstadt begann vor 2.449 Zuschauern gegen die sehr auswärtsstarken Kölner, die bislang in 13 von 17 Auswärtsspielen punkteten, sehr defensiv und auf Vorsicht bedacht. Gute Torchancen waren lange Fehlanzeige. In der 24. Minute gab es dann Grund zum Jubeln für Bayreuth: Nach der ersten Altstädter Ecke der Partie durch Eroll Zejnullahu konnte die Viktoria nicht klären und SpVgg-Innenverteidiger Edwin Schwarz drückte den Ball aus kurzer Distanz zum 1:0 über die Linie.
Köln war zwar bemüht, erspielte sich aber lange keine zwingenden Möglichkeiten. Niklas May hatte in der 44. Minute den Ausgleich auf dem Fuss, sein Schuss wurde jedoch von SpVgg-Keeper Luca Petzold entschärft. Besser machte es Luca Marseiler in der Nachspielzeit der ersten Häfte mit dem 1:1-Ausgleich - ein letztlich verdienter Pausenstand. Allerdings gab es kurz vor dem Ausgleichstreffer eine strittige Szene im Kölner Strafraum, in der Alexander Nollenberger durch Viktoria-Keeper Ben Voll zu Fall kam. Die Pfeife des Schiedsrichters blieb jedoch stumm.
In der 53. Minute erzielte Andre Becker das 2:1 für Viktoria Köln - die Entstehung des Treffers war aber höchst umstritten, da unklar war, ob der Ball vor dem Torschuss im Aus war. Der Treffer wurde jedenfalls gegeben, in der Dritten Liga gibt es keinen Videoschiedsrichter. Die geschockten Bayreuther wurden kurz darauf nochmals überrannt, erneut Andre Becker erhöhte in der 56. Minute auf 3:1 für die Gäste. Der endgültige Abstieg für die Altstadt rückte damit immer näher. In der 59. Minute vergab Alexander Nollenberger eine gute Chance auf den Anschlusstreffer. Eine weitere Möglichkeit von Eroll Zejnullahu entschärfte Viktoria Keeper Ben Voll (65.). Die Mannschaft der Altstadt gab nicht auf, zeigte weiter Herz und Moral, die Bayreuther Fans feierten ihr Team demonstrativ und mit Galgenhumor.
Letztlich war es eine Mischung aus Unvermögen und Pech, die zur erneuten Niederlage und zum Abstieg aus dem Profifussball führte. Der kurz zuvor eigewechselte Mike Wunderlich erhöhte nach einem Doppelpass in der 74. Minute auf 4:1 für die Viktoria. Stefan Maderer hatte in der 86. Minute noch eine Kopfballchance für die Altstadt, der Ball landete allerdings in den Armen von Ben Voll.