Bindlach wird in absehbarer Zeit wohl eine neue Unterkunft für Asylbewerber bekommen. Auf dem Areal der seit 2016 bestehenden Gemeinschaftsunterkunft in der St.-Georgen-Straße soll ein Neubau entstehen. Ein anderer Leerstand kommt dafür nicht mehr in Frage.
Ein sensibles und beileibe nicht einfaches Thema ist es für Bürgermeister Christian Brunner, dass er auf der Bürgerversammlung am Mittwochabend (21. Februar 2024) in Bindlach anspricht. Deshalb ist ihm eines besonders wichtig: „Frühzeitig und transparent kommunizieren, um die Bürger mitzunehmen.“
Zu den derzeit 35 Belegungsplätzen für Asylbewerber in Bindlach werden wohl um die 80 neue hinzukommen. Geplant ist, hinter der derzeitigen Unterkunft in der St.-Georgen-Straße einen neuen Massivbau zu errichten. Die Regierung von Oberfranken stehe mit dem Eigentümer in Verhandlung, berichtet Brunner den knapp 100 Besuchern der Bürgerversammlung.
„Ich gehe von einer baldigen Einigung aus. Dem würde ein Bauantrag, dessen Genehmigung sowie der Bau folgen“, skizziert Brunner das übliche Procedere Eine Belegung sei seines Erachtens ab 2025 realistisch. Wann genau sei unsicher. „Noch ist kein Bauantrag eingereicht worden.“
Die Gemeinde selbst habe keine Handhabe oder Entscheidungsgewalt über die Unterbringung. Ihr bleibe die Rolle, die Bürger frühzeitig zu informieren um spätere Vorbehalte gar nicht erst entstehen zu lassen. Als zweitgrößte Kommune im Landkreis Bayreuth müsse man einen Beitrag leisten. „Nun zeichnet sich eine Lösung ab“, sagt Brunner.
Damit ist ein anderer Standort in Bindlach aus dem Rennen. Das frühere Sozialzentrum Köhler am Bindlacher Berg wurde der Regierung von Oberfranken ebenfalls angeboten. Kein passender Standort für Brunner: „Gegenüber den rund 900 Bewohnern des Bindlacher Bergs wäre eine Belegung nicht vertretbar gewesen. Zudem gibt es noch keinen Nahversorger und man sei zwingend auf den ÖPNV angewiesen.“ Dieser Argumentation sei man bei der Regierung in konstruktiven Gesprächen gefolgt.
Weiteres Plus am bestehenden Standort für Brunner: Eine Errichtung in Massivbauweise ermögliche eine viel würdigere Unterbringung als in einem Container. Sobald weitere Informationen vorliegen ist auch das Abhalten einer Infoveranstaltung für die Bindlacher Bürger denkbar.