Der Bayreuther Christkindlesmarkt wird in diesem Jahr vom 25. November bis zum 23. Dezember stattfinden. Ein neuer Marktmeister und ein überarbeitetes Konzept bringen frische Akzente. Dies erfahren wir von Laura Herath, Sachgebietsleiterin Amt für öffentliche Ordnung der Stadt Bayreuth, sowie von André Reich, verantwortlicher Marktmeister, im Gespräch.
Es ist nicht mehr lang, bis zur Eröffnung des Bayreuther Christkindlesmarktes. Gibt es Neues in diesem Jahr?
André Reich: Wir haben zwei Kreativbuden, die Bayreuther Vereinen und Künstler zur Verfügung stehen. Man konnte Termine reservieren – Stand heute, sind alle belegt. Die Nachfrage war erfreulicherweise sehr hoch. Es existiert derzeit eine Warteliste. Das Karussell steht diesmal in der Mitte des Weihnachtsmarktes, die Bühne ist Richtung Neptunbrunnen verschoben. Auch eine Bude mit Weihnachtsschmuck, die es einige Jahre nicht mehr gab, ist zurück. Nicht zu vergessen, die neuen Krippenfiguren – derzeit werden sie von Kollegen am Bauhof aus Holz kreiert.
Und es gibt eine Tombola?
André Reich: Genau! Auf diese Neuheit freuen wir uns ganz besonders. Bei jedem Einkauf gibt es ein Los, das automatisch an der Adventstombola teilnimmt. Die Verlosung findet jeden Adventssonntag um 18 Uhr auf der Bühne statt. Der Hauptpreis ist ein Gutschein im Hotel Kosis im Zillertal im Wert von über 500 Euro. MGS verlost jeden Adventsonntag ein Auto für ein Wochenende. Darüber hinaus gibt es zahlreiche Gutscheine in stattlicher Höhe, die der Handel zur Verfügung stellt. Für dieses Engagement sind wir sehr dankbar.
Planungen für einen attraktiven Weihnachtsmarkt sind nicht einfach!
André Reich: Ja, leider. Auch hier wirkt der demografische Wandel. Die Beschicker sterben aus, es gibt meist keine Nachfolger. Und der Online-Handel tut sein Übriges. Letztes Jahr gab es Kritik, dass es am Christkindlesmarkt zu viele Stände mit Essen und Getränken gibt. Weihnachtsmärkte finden nun mal gleichzeitig statt. Und die Beschicker können sich die Stadt aussuchen. Das merkt man dann am Angebot und an der Anzahl der Stände. In Bayreuth heuer 39, vor Corona waren es 47 Stände.
Was hat sich in der Organisation des Bayreuther Christkindlesmarkt verändert?
Laura Herath: Für die Organisation selbst war und ist die Stadt Bayreuth zuständig. Die Beschicker haben sich um die Werbung gekümmert und beim Aufbau geholfen, außerdem waren sie für die Bewachung des Marktes in der Nacht zuständig. Neu ist, für die Werbung ist nun ebenfalls die Stadt Bayreuth zuständig, die Bewachung organisieren die Schausteller. Damit sind die Rollen auch klar verteilt. Wenn uns aber jemand von den Marktbeschickern unterstützen möchte, zum Beispiel mit einem Kontakt zu einem Händler oder beim Aufbau, dann sagen wir nicht nein.
Die GEMA-Gebühren haben im vergangenen Jahr geschockt!
Laura Herath: Dies ist weiterhin schwierig und ein bundesweites Problem. Stand jetzt, werden die gleichen Gebühren wie im vergangenen Jahr angesetzt. Das sind pro Tag zirka 270 Euro, unabhängig davon, ob ein GEMA-pflichtiges Lied gespielt wird oder hundert. Wir versuchen, die Kosten durch Programmplanung einigermaßen in Grenzen zu halten. So gibt es zum Beispiel unter der Woche nur noch GEMA-freie musikalische Beiträge, am Wochenende dann auch GEMA-pflichtige. Es wird also kein stiller Markt mehr sein, sondern wieder mit Hintergrundmusik.
Ist der Christkindlesmarkt für die Stadt ein Verlustgeschäft?
Laura Herath: Bei Märkten zahlt man immer drauf. Die Stadt richtet sie für ihre Bürgerinnen und Bürger aus. Wir versuchen, kostendeckend zu arbeiten. Unsere Einnahmen sind die Standgebühren. Weniger Beschicker ist gleich weniger Einnahmen, bei gleichen Kosten.
Sie waren bisher bei der BMTG, jetzt mit ähnlichem Aufgabengebiet bei der Stadt Bayreuth!
André Reich: Ich wollte mich weiter entwickeln und auch etwas Neues machen. Als Marktmeister bin ich zwar sozusagen in der gleichen Branche geblieben, jetzt aber für die Stadt Bayreuth tätig. Es kommt mir bei meinen Aufgaben sehr zugute, dass ich jahrelange Erfahrungen in diesem Bereich aus der BMTG mitbringe.