Warum haben Sie sich bei der FDP/DU/FL für die rotierende Variante entschieden?
Wir haben uns dafür entschieden, weil es einfach zu unserer Repräsentation in der Fraktion gut passt. Die FDP und die Die Unabhängigen sind mit jeweils zwei Stadträten vertreten, ich von der Frauenliste bin alleine, und eigentlich hatte ich nie vor, diese Aufgabe zu übernehmen, bin jetzt aber froh, dass ich mir auch Zeit nehmen konnte, diese Position einzunehmen.

Worauf freuen Sie sich am meisten bei Ihrer Arbeit als Fraktionsvorsitzende?
Um ehrlich zu sein, wollte ich diese Position aus Zeitgründen ursprünglich nie haben. Doch jetzt freue ich mich sehr darauf, jetzt auch Themen und Gebiete kennenzulernen, mit denen ich mich vorher wahrscheinlich nicht beschäftigt hätte, und mich auch noch intensiver mit den Meinungen der Bürgerinnen und Bürger auseinanderzusetzen und sie zu vertreten.

Für uns in der Fraktion ist es absolut klar, dass wir sachbezogene Politik machen wollen, jeder bringt sich dort ein, wo er Sachkenntnisse hat. Das bedeutet für den Fraktionsvorsitzenden aber nicht, dass er mehr zu sagen hätte. Ich sehe mich eher in einer Verteilerposition, das sehe ich alleine an der Post, die ich bekomme und die jetzt viel mehr geworden ist (lacht). Diese verteile ich beispielsweise sachgerecht in der Fraktion, so dass wir uns auch abstimmen können. Auch die Einladungen zu verschiedenen Terminen haben zugenommen, aber da haben wir vor allem mit meinen Fraktionskollegen Gert Dieter Meier und Luisa Funke-Barjak abgesprochen, dass sie mich hier unterstützen und auch weiterhin Termine wahrnehmen, vor allem wenn sie mit ihren Tätigkeitsbereichen zu tun haben. Unser erklärtes Ziel ist es, dass jeder sich vor allem dort betätigen sollte, wo seine Stärken liegen.

Was haben Sie sich als Ziele gesetzt?
Uns als Fraktion ist klar, dass die sachbezogene Politik, wie wir sie betreiben wollen, im Wahlkampf vor allem bei den großen Parteien oft aus dem Blick verloren wird. Hier spielen dann parteipolitische Dinge eine Rolle, von denen wir der Meinung sind, dass sie auf lokaler Ebene relevant sein sollten. Deshalb wollen wir – und damit natürlich auch ich – uns weiterhin darum bemühen, Sachbezogenheit und Sachlichkeit in die Debatten reinzubringen, auch und vor allem bei Themen, die bei uns in der Fraktion aktuell sind, wie Einsparungspotenziale oder Investitionsbedarfe in der Stadt.

Werden Sie bei der nächsten Stadtratswahl antreten, und wenn ja, wieder auf der Frauenliste oder woanders?
Auch wenn andere Gruppierungen in Bayreuth allem Anschein nach den Wahlkampf sachte beginnen, kann ich zu diesem Thema in Bezug auf die Frauenliste oder mich persönlich nichts sagen. Ob die Frauenliste nochmal wie 2020 antritt, wurde noch nicht besprochen. Und ob ich selbst nochmals zur Stadtratswahl antrete – ob über die Frauenliste oder eine andere Gruppierung –, hängt von vielen Dingen ab, unter anderem meiner persönlichen Situation. Ich habe mittlerweile eine kleine Tochter und die Familie könnte auch noch wachsen. Außerdem bin ich ja noch anderweitig stark engagiert, zum Beispiel im Pfarrgemeinderat und im Seelsorgebereich. Stand heute sehe ich mich ehrlicherweise nicht auf dem Wahlzettel, auch wenn ich die Arbeit im Stadtrat sehr spannend finde. Aber hatte ich auch früher gesagt, dass ich nicht Fraktionsvorsitzende werden will (lacht). Entschieden habe ich mich einfach noch nicht, es ist ja auch noch ein wenig Zeit bis dahin.

Vielen Dank für das Interview und viel Erfolg bei Ihrer Arbeit!