Stockbrot backen, Geschicklichkeits-Parcours bewältigen, gemeinsam die Ferien verbringen – wenn Familien mit Kindern öffentliche Veranstaltungen in Bayreuth mit solchen Programmpunkten besuchen, ist es wahrscheinlich, dass der Stadtjugendring seine Finger im Spiel hat. Organisieren, Konzepte entwickeln und Aktionen letzten Endes durchführen zählt zu den Hauptaufgaben des Stadtjugendring Bayreuth (SJR).
Der kann als ein Netzwerk im erweiterten Sinne verstanden werden. Nach eigenen Angaben gehören ihm „nahezu alle in der Stadt Bayreuth aktiven Jugendorganisationen“ an. Dazu zählen nicht nur Vereine oder Verbände, sondern auch offene Einrichtungen wie Schülertreffs.
Über das Jahr verteilt bietet er Kindern und Jugendlichen ein vielfältiges Veranstaltungsprogramm, das sich vorrangig auf die warme Jahreszeit konzentriert. Das mehrtägige „Mini-Bayreuth“ als Kinderspielstadt während der Sommerferien ist seit Jahren ein fester Anker, Tagesveranstaltungen wie das „Fest der Sinne“ im ZENTRUM oder der Familientag an Himmelfahrt in der Wilhelminenaue oder die Spielstraße am Bürgerfest sind Anlaufstellen, die sich in den vergangenen Jahren steigender Beliebtheit erfreuten. Stefan Greißinger, Geschäftsführer des Stadtjugendrings, spricht entsprechend von „Highlights“ im Angebot des SJR.
Pädagoge Greißinger erklärt seine Einrichtung so: „Der Stadtjugendring Bayreuth ist vor allem das Sprachrohr für die Kinder und Jugendlichen in Bayreuth und vertritt zum einen die Interessen und Belange der Jugend gegenüber der Stadt bzw. über den Bayerischen Jugendring auch auf staatlicher Ebene.“ Die derzeit 29 Mitgliedsvereine bzw. –verbände berate man in der Jugendarbeit.
Ein weiterer Schwerpunkt des SJR ist die Jugendpartizipation in der politischen Bildung. Im Vorjahr hat er Ring die sogenannte U18-Landtagswahl in Bayreuth durchgeführt – auch wenn deren Ergebnisse bei der Wahl im Oktober nicht bindend waren. Mitte dieses Jahr steht ein Planspiel zu den Europawahlen auf dem Programm sowie eine Veranstaltung zu 75 Jahren Grundgesetz in der Bayreuther Innenstadt.
Den Hut auf im Stadtjugendring hat die Vorstandschaft, der bis zu neun Mitglieder angehören können. Die nächste turnusmäßige Neuwahl steht zur Herbstversammlung dieses Jahr an, die wohl im November stattfinden wird.
Dass das Programm und die beiden hauptamtlichen SJR-Mitarbeiter, neben Greißinger ist diese eine Teilzeitkraft mit 50 Prozent Arbeitszeit, auch Geld kosten, liegt auf der Hand. Die Stadt Bayreuth unterstützt die Arbeit des Stadtjugendrings mit einem jährlichen Zuschuss. Dieser beträgt für das Jahr 2024 insgesamt 190.000 Euro. Darin enthalten sind Personalkosten (117.000 Euro), ein Barzuschuss (60.000 Euro), ein Defizitausgleich für den Betrieb des Jugendzeltplatzes (5000 Euro), Kosten für den Ferien(s)pass (3000 Euro) sowie Jugendpartizipation (5000 Euro).
Wie andere freie Träger auch muss der SJR die Verwendung der Gelder gegenüber der Stadtverwaltung nachweisen beziehungsweise er wird als Träger entsprechend auf eine ordnungsgemäße Verwendung hin überprüft.