Der Tag der Organspende am 01. Juni soll helfen, Ängste und Vorurteile abzubauen und die Menschen dazu ermutigen, sich bewusst für oder gegen eine Organspende zu entscheiden. „Seit März dieses Jahres kann man seine Entscheidung zur Organspende nicht nur über einen Organspendeausweis oder eine Patientenverfügung, sondern auch digital im neuen Organspende-Register dokumentieren“, sagt Markus Rother, stellvertretender Direktor bei der AOK in Bayreuth. Alle Bürgerinnen und Bürger ab 16 Jahren können sich kostenfrei eintragen. Bis Mitte Mai haben bereits rund 116.000 Menschen ihren Willen digital hinterlegt.

Dokumentierter Wille entlastet Angehörige

Der plötzliche Tod eines geliebten Menschen ist für Hinterbliebene sehr schmerzhaft. Wenn in dieser Situation die Frage nach einer Organspende aufkommt, ist das oft eine zusätzliche Belastung, besonders wenn der Wille des Verstorbenen unbekannt ist. „Deshalb ist es wichtig, sich mit dem Thema Organspende zu befassen, eine Entscheidung zu treffen und die Angehörigen zu informieren“, sagt Rother. Ein Organspendeausweis oder der Eintrag im Organspende-Register schafft Klarheit und entlastet die Angehörigen. Ein Organspende-Tattoo hingegen hat nur symbolischen Charakter und wird nicht als offizieller Wille anerkannt.

Die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) berichtet, dass in fast drei Viertel (74,2 Prozent) der Fälle die Angehörigen einer Organspende nicht zustimmen. Obwohl es in Bayern im Jahr 2023 mit 126 Organspendern fast so viele wie im Jahr 2022 (128) gab, warten immer noch etwa 1.200 Menschen auf ein Spenderorgan.

Entscheidungshilfen nutzen

Die AOK unterstützt mit dem Online-Angebot „Entscheidungshilfe Organspende“ dabei, Argumente für oder gegen eine Organspende zu finden. Dazu gehören rechtliche Fragen, medizinische Voraussetzungen und Erfolgsaussichten für eine Transplantation. Auch der Ablauf einer Organspende wird beschrieben. „Für Menschen, die ihre Fragen lieber im persönlichen Kontakt klären wollen, gibt es ebenfalls ein Angebot“, sagt Rother. Die AOK fördert das „Infotelefon Organspende“ der DSO und der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Expertinnen und Experten beraten montags bis freitags von 9 bis 18 Uhr zu allen Fragen rund um das Thema Organspende. Das Beratungsteam ist unter der kostenlosen Service-Telefonnummer 0800 90 40 400 erreichbar.

Weitere Informationen:

www.aok.de/bayern/organspende
www.organspende-register.de