Auf der Schotterbrache gegenüber des Rotmain-Centers steht ein Umdenken bevor. Weil das Gelände Potenzial hat und weil Wohnraum in Bayreuth dringend benötigt wird. Entsprechend harmonisch wie sonst eher selten geht es am Dienstag (7. Mai 2024) im Bauausschuss des Bayreuther Stadtrats zu.
Die derzeit als Parkplatz genutzte Brache befindet sich im Eigentum der Stadtwerke Bayreuth. Auch die wollen mehr aus der Filetfläche rausholen. Der Ausschuss hat dem Stadtrat ein Bebauungsplanverfahren im beschleunigten Verfahren empfohlen.
„Gut geeignet für eine Nachverdichtung“, sagt Ulrich Meyer zu Helligen, Leiter des Stadtplanungsamts in seinem Vortrag. Langfristig sei das Areal schlicht zu schade, um weiter als Parkplatz genutzt zu werden. Allerdings: Meyer zu Helligen verweist auf einen rechtsverbindlichen Bebauungsplan. Eine bauliche Nutzung ist bisher allerdings für den erneuten Bau eines Parkhauses mit einem Supermarkt darunter vorgesehen.
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Der Beschluss ist eine Hürde, unüberwindbar ist sie jedoch keinesfalls. Die Entscheidung kann aufgehoben werden, um eine Nutzung für Wohnungen und eventuell kleine Gewerbeeinheiten im Erdgeschoss umzusetzen. „Bereits 2022 haben die Stadtwerke ein Wettbewebsverfahren gestartet, um eine bestmögliche städtebauliche Lösung zu finden“, so Meyer zu Helligen.
Für die CSU sei das eine Chance, „eine hässliche, innerstädtische Brache zu beseitigen“, wie Fraktionsvorsitzender Dr. Stefan Specht sagt und Zustimmung der Fraktion ankündigt. SPD-Fraktionsvorsitzender Thomas Bauske nennt eine Wohnbebauung „sinnvoll“. Optimal genutzt sein könnte das Areal, wenn die Stadt Bayreuth selbst als Ankermieter im Erdgeschoss einziehen würde, etwa mit einer Bürgerbegegnungsstätte.
Stefan Schlags (Grüne) plädiert ebenfalls für eine Bebauung. „Aber nur, wenn eine gute soziale Durchmischung erfolgt“, Familien mit Mehrzimmerwohnungen berücksichtigt werden und keine Ein-Zimmer-Apartments für eine hochbetuchte Klientel, etwa Studenten mit vermögendem Elternhaus, entstehen.
Georg Kämpf (Bayreuther Gemeinschaft), Christopher Süss (Junges Bayreuth) und Gert-Dieter Meier (DU) plädieren ebenfalls für das Wohnareal. Meyer zu Helligen zu Folge könnte das „gestaffelt gebaut“ werden, was die Etagenzahl betrifft: Von fünf Stockwerken auf Seite des Rotmain-Centers hin zu drei Etagen an der Kulmbacher Straße. Stellplätze könnten in einer Tiefgarage geschaffen werden. Das letzte Wort zu den Umplanungen hat nun der Gesamtstadtrat.