Veröffentlicht am 07.03.2025 10:02

SDV ist insolvent: 91 Mitarbeiter im Werk Weidenberg sind ohne Job

Die Die SDV Winter in Weidenberg hat Ende vergangener Woche ihren Betrieb eingestellt. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Dresden hat Insolvenz beantragt. (Foto: red)
Die Die SDV Winter in Weidenberg hat Ende vergangener Woche ihren Betrieb eingestellt. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Dresden hat Insolvenz beantragt. (Foto: red)
Die Die SDV Winter in Weidenberg hat Ende vergangener Woche ihren Betrieb eingestellt. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Dresden hat Insolvenz beantragt. (Foto: red)
Die Die SDV Winter in Weidenberg hat Ende vergangener Woche ihren Betrieb eingestellt. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Dresden hat Insolvenz beantragt. (Foto: red)
Die Die SDV Winter in Weidenberg hat Ende vergangener Woche ihren Betrieb eingestellt. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Dresden hat Insolvenz beantragt. (Foto: red)

Es war ein Schock für die 91 SDV-Beschäftigten im Weidenberger Werk. Sie erfuhren erst zwei Tage vorher, dass ihre Firma am Freitag, 28. Februar, ihren Betrieb einstellt.

Laut vorläufigem Insolvenzverwalter Christian Heintze sei die wirtschaftliche Talfahrt auf die schwierigen Marktbedingungen wie Überkapazitäten und den intensiven Preiswettbewerb zurückzuführen. „Das hat SDV trotz moderner Ausstattung und qualifizierter Mitarbeiter nicht kompensieren können.”

Versuche, den Weidenberger Betrieb an einen Investor zu verkaufen, seien gescheitert, da der letzte der insgesamt 14 Interessenten sein Angebot zurückgezogen habe. Am 28. Februar wurde deshalb das Insolvenzverfahren eröffnet.

„Die Mannschaft hat bis zuletzt engagiert mitgearbeitet“,. heißt es von der Sanierungskanzlei BBL. Neben dem Weidenberger Betrieb ist auch die Firma DV Direct World in Dresden von dem Aus betroffen. „Für die Mitarbeiter war das natürlich eine traurige Nachricht und wir bedauern das sehr”, sagt Heintzes Kollege Heiko Schaefer.

Dass der bis vor einer Woche vollumfänglich fortgeführte Geschäftsbetrieb der SDV-Unternehmensgruppe eingestellt werden muss, teilten die Verantwortlichen den Belegschaften erst am Mittwoch, 26. Februar, mit.

Trotz moderner Maschinen und guter Mitarbeiter habe es das Unternehmen nicht geschafft, im Wettbewerbsumfeld zu bestehen. „Der Markt für Druckerzeugnisse leidet unter Überkapazitäten und einem ruinösen Preiswettbewerb in der Massenproduktion“, erläutert Heintze.

Noch gibt es einen, wenn auch kleinen Hoffnungsschimmer: Christian Graf Brockdorff, der für die Holding verantwortliche Insolvenzverwalter, betont, dass das Unternehmen aktiv an einer Sanierung arbeite. Der Geschäftsbetrieb werde fortgeführt, um die notwendigen Voraussetzungen für eine erfolgreiche Sanierung zu schaffen. Alle laufenden Aufträge würden weiterhin ausgeführt, und auch neue Aufträge würden angenommen.

Die Firma SDS spreche derzeit mit Kunden und Lieferanten, um die Zusammenarbeit fortzusetzen. Die Mitarbeiter sind durch das Insolvenzgeld für drei Monate abgesichert, was dem Unternehmen eine notwendige Entlastung verschaffe und helfe, sich neu aufzustellen.

Unterdessen kämpfen auch andere Oberfränkische Unternehmen mit großen Problemen. Der Coburger Maschinenbauer Waldrich zum Beispiel hat einen „umfangreichen Stellenabbau” angekündigt und der Thurnauer Metallbauer Fit4U musste unlängst Insolvenz anmelden.

SDV Medien + Service

36 Millionen Euro Umsatz

Die SDV stellt Druckprodukte her und hilft Unternehmen, Werbung über verschiedene Kanäle wie Briefe, E-Mails und soziale Medien zu planen und zu steuern. Am 12. Dezember 2024 ordnete das Amtsgericht Dresden die vorläufige Insolvenzverwaltung über das Vermögen der SDV Medien + Service GmbH und ihrer Tochtergesellschaften an. Diese umfassen die SDV Direct World GmbH und die SDV Winter GmbH in Weidenberg. Im letzten Geschäftsjahr wurde demnach ein Umsatz in Höhe von 36 Millionen Euro erzielt. Zu diesem Zeitpunkt waren insgesamt rund 220 Mitarbeiter beschäftigt.
Die Insolvenzverwaltung wurde an die Kanzlei BBL übertragen. Während Christian Graf Brockdorff für die Holding verantwortlich ist, übernehmen Christian Heintze und Heiko Schaefer die Leitung der operativen Einheiten in Dresden und Weidenberg.


    Von Udo Fürst
    Udo Fürst
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