Veröffentlicht am 24.02.2025 16:21

Knappes Votum: Weidenberg bekommt neues Gewerbegebiet

Eine Visualisierung des Investors. Die Zufahrt soll über die B22 erfolgen. (Grafik: red)
Eine Visualisierung des Investors. Die Zufahrt soll über die B22 erfolgen. (Grafik: red)
Eine Visualisierung des Investors. Die Zufahrt soll über die B22 erfolgen. (Grafik: red)
Eine Visualisierung des Investors. Die Zufahrt soll über die B22 erfolgen. (Grafik: red)
Eine Visualisierung des Investors. Die Zufahrt soll über die B22 erfolgen. (Grafik: red)

In Lehen, einem Ortsteil von Weidenberg bei Bayreuth, wird ein neues Gewerbegebiet entstehen. Die Bürger entschieden darüber parallel zur Bundestagswahl in einem Bürgerentscheid. Das Ergebnis fiel knapp aus: 52,1 Prozent stimmten dafür, 47,9 Prozent dagegen. Damit wird das Gebiet auf einer 13,5 Hektar großen Fläche neben dem Dorf gebaut – größer als Lehen selbst. Geplant sind Gewerbebauten und ein Handwerkerhof, realisiert von der Fürther GB & CIE GmbH.

Der Marktgemeinderat Weidenberg hatte das Bebauungsplanverfahren bereits im April 2023 eingeleitet. Doch es regte sich Widerstand. Eine Bürgerinitiative, angeführt von Annika Bauernfeind, kritisierte das Vorhaben als zu groß und warf der Gemeinde sowie dem Investor mangelnde Transparenz vor. Viele Anwohner äußerten zudem Bedenken hinsichtlich Umwelt und Lebensqualität.

Annika Bauernfeind erklärte: „Wir danken allen, die uns in den letzten Wochen unterstützt und heute gegen das Gewerbegebiet gestimmt haben. Trotz der suggestiven Fragestellung und fragwürdiger Werbemaßnahmen der Initiatoren sehen wir das Ergebnis als Erfolg. Es zeigt, dass sich die Bürger mehr Mitsprache und Transparenz wünschen. Wir hoffen, dass dies bei künftigen Projekten berücksichtigt wird.“

Weiter betonte sie: „Die Bürger haben für das Gewerbegebiet gestimmt, aber das bedeutet nicht, dass die Planung allein dem Investor überlassen werden darf. Wir fordern Bürgermeister und Gemeinderat auf, sich aktiv einzubringen und sicherzustellen, dass das Projekt der gesamten Gemeinde zugutekommt. Versprechen, die in den letzten Wochen gemacht wurden, müssen eingehalten werden.“

Kritik äußerte Bauernfeind auch am Bürgermeister: „Es ist bedauerlich, dass Herr Wittauer trotz mehrfacher Anfragen nicht zu einem persönlichen Gespräch mit unserer Bürgerinitiative bereit war.“

Geschäftsführer der Fürther Firma GB & CIE GmbH, Jürgen Lischka, erklärte zu den nächsten Schritten: „Wir werden den Kontakt mit der Gemeinde suchen, eine Gesprächsrunde mit der Bürgerinitiative, dem Bürgermeister und unserem Unternehmen anstreben sowie die Verhandlungen mit Mietinteressenten fortsetzen.“

Wie sich die weitere Entwicklung gestaltet, bleibt abzuwarten. Die Bürgerinitiative kündigte an, das Projekt weiterhin kritisch zu begleiten.


Von gmu / jm
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