Veröffentlicht am 16.02.2023 08:09

Personalnot: Stadtbad muss schließen

Stadtbad Bayreuth / Foto: Stefan Dörfler (Foto: Dörfler)
Stadtbad Bayreuth / Foto: Stefan Dörfler (Foto: Dörfler)
Stadtbad Bayreuth / Foto: Stefan Dörfler (Foto: Dörfler)
Stadtbad Bayreuth / Foto: Stefan Dörfler (Foto: Dörfler)
Stadtbad Bayreuth / Foto: Stefan Dörfler (Foto: Dörfler)

BAYREUTH.

Bittere Nachrichten für alle Badegäste des Stadtbades: Da Mitarbeiter langfristig ausfallen, muss es ab Montag, 20. Februar, für die Öffentlichkeit schließen. Vereine, Schulen, Therapiegruppen und die Anbieter von Schwimmkursen können das Bad aber weiterhin nutzen, weil sie sich selbst um die Beckenaufsicht kümmern. Wann das Bad wieder für alle öffnet, ist aktuell noch unklar.

„Unsere Personaldecke ist grundsätzlich ausreichend, um die wöchentlich knapp 100 Stunden, an denen mindestens ein Mitarbeiter anwesend sein muss, abzudecken“, sagt Jan Koch, Sprecher der Stadtwerke Bayreuth. „Und natürlich planen wir so, dass wir Urlaub oder die eine oder andere Erkältung im Team auffangen können. Hier helfen auch immer wieder Mitarbeiter aus der Lohengrin Therme oder dem Kreuzsteinbad aus.“ Problematisch sei es aber, wenn Kollegen längere Zeit ausfallen – so kürzlich im Team des Stadtbades geschehen. Denn in der Lohengrin Therme wird vor allem in den Wintermonaten jede helfende Hand gebraucht: „Nach den Corona-Jahren erleben wir in der Therme endlich wieder einen guten Besucherzuspruch. Wir erreichen sogar wieder Zahlen, die mit der Vor-Corona-Zeit vergleichbar sind, und verzeichnen inzwischen sogar ein leichtes Plus.“ Und auch die Mitarbeiter des Kreuzsteinbades können nicht einspringen, weil hier die Vorbereitung für die Freibadsaison beginnt. Ein Aufschieben der Arbeiten würde bedeuten, dass das Kreuzer erst deutlich später öffnen würde.

Damit teilen die Stadtwerke Bayreuth in Bezug auf die Personalsituation das Schicksal zahlreicher Bäderbetreiber in Deutschland, die händeringend nach Mitarbeitern suchen. „Wir wissen seit Langem, wie schwierig es ist, Personal für Bäder zu finden“, erzählt Koch. „Die Arbeit ist zwar verantwortungsvoll, abwechslungsreich und wird tariflich bezahlt, allerdings scheinen Schichtarbeit und die Arbeit abends und an Wochenenden für viele unattraktiv.“ Deshalb bilde man auch selbst aus, um zumindest bei den Fachkräften, die sich unter anderem um die komplexe Schwimmbadtechnik kümmern, keinen Engpass zu bekommen. Helfen, auch kurzfristig, würden Aushilfen für die Beckenaufsicht. Grundvoraussetzungen hierfür sind ein gültiges Rettungsschwimmabzeichen in Silber sowie ein Erste-Hilfe-Kurs. „Unsere Personalverantwortlichen sind da sehr kreativ und werden weiter alles dafür tun, dass wir möglichst schnell Unterstützung bekommen“, sagt Koch. Dann nämlich könne das Stadtbad zügig wieder öffnen.

Dies soll nach dem Willen der Stadtwerke lieber früher als später der Fall sein. Das sei man zum einen den Badegästen schuldig. Zum anderen sei es eine wirtschaftliche Notwendigkeit, unterstreicht Jan Koch. „Denn wir haben nichts davon, wenn das Bad für die Öffentlichkeit geschlossen ist: Die Kosten, die durch die Energiekrise ohnehin steigen, bleiben nämlich hoch. Und zeitgleich schmerzt uns jeder Tag, an dem wir keinen Umsatz im öffentlichen Badebetrieb erwirtschaften können, weil wir für den ohnehin defizitären Betrieb des Stadtbades jeden Euro dringend brauchen.“


Von Jessica Mohr
jm
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