Ein Lichtblick für Krebspatienten in Oberfranken: Die Oberfrankenstiftung unterstützt mit knapp 400.000 Euro ein bahnbrechendes Projekt zur Förderung der zielgerichteten Radionuklidtherapie. Das Gesamtprojekt, das ein Volumen von 800.000 Euro umfasst und auf zwei Jahre angelegt ist, wird zur Hälfte durch die Oberfrankenstiftung und zur Hälfte durch Eigenmittel der beteiligten Partner, der Klinikum Bayreuth GmbH, dem Uni-Klinikum Erlangen, der LinaThera GmbH, der Nuclidium AG und dem Medical Valley Center Forchheim finanziert.

Zentraler Bestandteil ist eine Machbarkeitsstudie, die die idealen Rahmenbedingungen für die erfolgreiche Umsetzung einer Radioisotop-Produktionsstätte und Stärkung der Nuklearmedizin in der Region untersuchen soll. Ziel ist es, Handlungsempfehlungen für Politiker und Entscheidungsträger zu entwickeln, um künftig Krebspatienten Zugang zu den innovativsten und wirksamsten nuklearmedizinischen Radioligandentherapien zu ermöglichen.

Neue Therapiemöglichkeit für Prostatakrebspatienten in Oberfranken
Bereits während der geförderten Machbarkeitsstudie sollen durch eine Industriekooperation, Patienten mit Prostatakrebs an beiden Großkliniken in Bayreuth und Erlangen erstmalig Zugang zu innovativen, kupfer-basierten Radioligandentherapien erhalten.

Durch diese Initiative könnte sich Oberfranken in den kommenden Jahren zu einem führenden Zentrum für nuklearmedizinische Therapie und Diagnostik (Theranostik) entwickeln – wovon viele Tausende Patientinnen und Patienten mit unterschiedlichen Krebserkrankungen profitieren könnten.

Der Hauptantragsteller des Projekts, Prof. Dr. Stefan Förster, Klinikdirektor für Nuklearmedizin am Klinikum Bayreuth, betont die Bedeutung der Förderung: „Die Unterstützung durch die Oberfrankenstiftung ist entscheidend, um neue, zielgerichtete Krebstherapien in unserer Region voranzutreiben. Wir danken der Oberfrankenstiftung herzlich für die großzügige Förderung, die es uns in Bayreuth ermöglichen wird, zukünftig noch mehr Krebspatienten aus Oberfranken und darüber hinaus, mit den innovativsten nuklearmedizinischen Therapien zu versorgen.“ Prof. Förster sieht einen Erfolg des Projekts wesentlich durch drei zentrale Komponenten gewährleistet:

1. Intensivierung der Kooperation zwischen Bayreuther und Erlanger Nuklearmedizin-Kliniken für optimale Radioligandentherapien
Beide Kliniken sind Teil des gemeinsamen Medizincampus Oberfranken der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU). Prof. Dr. Stefan Förster und sein Erlanger Kooperationspartner und Mitantragssteller Prof. Dr. Olaf Prante, Leiter der Radiopharmazie der Klinik für Nuklearmedizin am Universitätsklinikum Erlangen (Direktor: Prof. Dr. Torsten Kuwert), kooperieren seit Jahren erfolgreich bei der Herstellung und Anwendung von Radiopharmaka und verfügen über die notwendige wissenschaftliche und medizinische Erfahrung in der modernen, zielgerichteten nuklearmedizinischen Diagnostik und Therapie.

2. Aufbau einer Großproduktionsstätte für Kupfer-Radio-Isotope zur Stärkung der Radioligandentherapie in Oberfranken
Die Ansiedlung der LinaThera GmbH im oberfränkischen Landkreis Forchheim markiert einen bedeutenden Schritt für die Region. Gemeinsam mit dem Münchner Biotech-Unternehmen Nuclidium AG, sollen dort die nötigen Komponenten für innovative Radioligandentherapien, auf Basis von Kupfer-Nukliden, entwickelt und hergestellt werden.

3. Steigerung der Verfügbarkeit und Wirtschaftlichkeit von Radioligandentherapien in Oberfranken
Nach Angliederung an das Medical Valley Center Forchheim plant die LinaThera GmbH im Landkreis Forchheim, die weltweit erste industrielle Großproduktionsstätte für medizinische Kupfer-Radio-Isotope. Das würde die Verfügbarkeit und Wirtschaftlichkeit von Radioligandentherapien erheblich steigern, insbesondere für regionale Anwendungen.

Zukunft der Krebsbehandlung durch nuklearmedizinische Innovationen
„Wird das Projekt über die Studienphase hinaus Realität, würden wir im Zuge der alternden Bevölkerung in Oberfranken und darüber hinaus, nicht nur eine immer größer werdende Versorgungslücke schließen, sondern wären auf einem guten Weg hin zu einem der modernsten nuklearmedizinischen Therapiezentren in Deutschland, das Krebspatientinnen und -patienten auf dem neusten Stand der Technik und der Wissenschaft diagnostizieren und therapieren könnte“, so Prof. Dr. Stefan Förster.

Ausführlichere Informationen finden Sie auf der Internetseite der Klinikum Bayreuth GmbH