Ein wildes Scheiben- und Toreschießen hatte heute Abend einen unglücklichen Ausgang für die onesto Tigers. Die Bayreuther unterlagen dem SC Riessersee in der Eishockey-Oberliga Süd mit 7:9 (2:0,2:5,3:4).

Die Tigers mussten auf Torhüter Justin Spiewok verzichten, der schon beim Spiel in Stuttgart wegen Schmerzen im Kniegelenk ausgewechselt werden musste. Ilya Andryukhov stand daher im Bayreuther Kasten.

Die onesto Tigers nahmen nach der blamablen 1:5-Niederlage von Freitag beim Schlusslicht in Stuttgart die Partie gegen den Deutschen Altmeister aus Garmisch-Partenkirchen anfangs in die Hand. Bereits in der 5. Minute gingen die Tigers durch einen platzierten Handgelenkschuss von Kapitän Moritz Israel mit 1:0 in Führung. Kurz darauf vergab Chris Seto die große Chance auf den zweiten Treffer.

Auch in der Folge blieben die Bayreuther spielbestimmend. In der 19. Minute gab Tatu Vihavainen eine schöne Vorlage für Ondrej Nedved, der den Puck zum 2:0 ins Tor des SCR versenkte. Mit dieser verdienten Führung der Tigers ging es auch in die erste Drittelpause.

Zu Beginn des zweiten Abschnittes kam Riessersee stärker aus der Kabine. In der 25. Minute belohnten sich die Gäste mit dem 1:2-Anschlusstreffer durch Anselm Gerg. Die Tigers schlugen jedoch sofort zurück: Nur knapp eine Minute nach dem Gästetreffer bediente Dominik Piskor von hinter dem Tor Sam Verelst im Slot, der den Puck zum 3:1 per Direktabnahme ins Tor des SCR beförderte (26.). In der 28. Minute ging der Bayreuther Torreigen weiter, Maurice Becker erzielte mit einem Schlagschuss das 4:1 für die Tigers.

Wer jetzt dachte, die Bayreuther Führung wäre beruhigend, sah sich getäuscht. Nur 14 Sekunden nach dem 4:1 erzielte Robin Soudek den 2:4-Anschlusstreffer für die Gäste (29.). Weitere 17 Sekunden später traf Soudek die Latte des Bayreuther Gehäuses. In der 31. Minute machte es Marc Hofmann besser und erzielte im Nachsetzen nach einem zunächst von Ilya Andryukhov abgewehrten Schuss das 3:4 (31.).

Die Bayreuther Abwehr schwamm jetzt massiv und in der 32. Minute traf abermals Robin Soudek ungestört zum 4:4-Ausgleich. In der 37. Minute drehte Riessersee die Partie schließlich endgültig, T.J. Fergus markierte die 5:4-Führung für die Gäste aus dem Werdenfelder Land. Mit diesem Zwischenstand ging es auch in den Schlussabschnitt.

In der 44. Minute zeigten die Tigers den 997 Zuschauern, dass sie sich gefangen hatten: In Überzahl konnte SCR-Goalie Böhm einen Schuss von Ondrej Nedved nur prallen lassen und Dominik Piskor staubte zum 5:5-Ausgleich für Bayreuth ab. In der 47. Minute schlugen die Gäste wieder zurück: Marc Hofmann brachte Riessersee abermals mit 6:5 in Führung. In der 49. Minute erhöhte Bair Gendunov mit einem Rückhandkracher auf 7:5.

Bayreuth gab sich aber noch nicht geschlagen: Tatu Vihavainen bediente nur 17 Sekunden nach dem Gästetreffer den im Slot stehenden Sam Verelst und der verkürzte auf 6:7 (49.). In der 51. Minute ging das muntere Toreschießen weiter: Aidan Brown glich nach Vorarbeit von Chris Seto zum 7:7 aus.

In der 54. Minute brachte Robin Soudek mit seinem kuriosen dritten Treffer des Spiels von der blauen Linie Riessersee wieder mit 8:7 in Front. Knapp eineinhalb Minuten vor Schluss nahmen die Tigers Goalie Ilya Andryukhov zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis. Riessersee verteidigte das Ergebnis mit Mann und Maus und acht Sekunden vor Schluss gelang den Gästen noch der entscheidende Treffer zum 9:7, Robin Soudek traf mit seinem vierten Treffer der Partie ins leere Tor.

Die onesto Tigers haben jetzt nach 35 absolvierten Spielen 34 Punkte auf dem Konto und stehen in der Tabelle der Oberliga Süd auf Tabellenplatz zwölf – Fünf Punkte hinter dem zur Teilnahme an den Pre-Playoffs berechtigenden Rang zehn.

onesto-Tigers-Headcoach Larry Suarez zeigte sich nach dem Spiel enttäuscht, dass sein Team nach der 4:1-Führung noch verlor. „Wir haben sieben Tore geschossen, da müsste man einen Weg zum Sieg finden können. Riessersee hat immer wieder einen Weg zurück gefunden. Aber es hilft alles nichts, Selbstmitleid ist nicht angebracht. Wir müssen und werden weiter kämpfen und werden mit Sicherheit nicht aufgeben. Die Chance auf eine Qualifikation für die Pre-Playoffs besteht immer noch. Wir müssen einfach einen Weg finden, um 60 Minuten voll durchzuspielen”, bilanzierte Larry Suarez.