Viel Aufmerksamkeit erzielte Ende Januar die Aktion „Lebensmittelverschwendung“, organisiert von Foodsharing Bayreuth und der Kampagne „Aufstand der letzten Generation“, in der Bayreuther Innenstadt. Beide Gruppierungen setzen sich gegen die Lebensmittelverschwendung ein.

Viele Menschen seien stehen geblieben, um sich zu informieren und hätten auch Lebensmitteln mitgenommen, die sonst in der Tonne gelandet wären, beschreiben die Organisatoren die Reaktion der Passanten. Erstaunt waren die Vorübergehenden über die Menge an Lebensmitteln, die in einem Zeitraum von nur zwei Tagen weggeworfen wurden. Es kam sogar die Frage auf, ob die Aktion wöchentlich stattfinden könnte, so Natalie Dorn, Betriebsverantwortliche für Foodsharing Bayreuth Stadt.

Solange es keine gesetzliche Regelung gegen Lebensmittelverschwendung gebe, wollen beide Organisationen fortfahren, genießbare, jedoch nicht mehr verkaufbare Produkte zu sammeln und weiterzugeben. Die Aktivisten von „Aufstand der letzten Generation“ fordern von der neuen Bundesregierung entsprechende Rahmenbedingungen. Foodsharing hat sich zur Aufgabe gemacht, die Wegwerfkultur von Lebensmitteln und Ressourcen zu vermindern. Lebensmittel sind in Deutschland fast immer und überall verfügbar. Durch dieses große Angebot verliert man schnell das Bewusstsein dafür, wie viel Arbeit und Ressourcen eigentlich in ihnen stecken. Die runzlige Kartoffel oder der Joghurtrest landen dann schon mal achtlos in der Tonne. Über die Homepage von Foodsharing können auch Privathaushalte überschüssige Lebensmittel kostenfrei mit anderen teilen. Allein in Deutschland werden alljährlich rund 12 Millionen Tonnen Lebensmittel insgesamt verschwendet. In Privathaushalten landen rund 75 Kilogramm pro Kopf und Jahr im Müll. Dieser Lebensmittelverschwendung stehen gleichzeitig bis zu 811 Millionen hungernde Menschen gegenüber.