BAYREUTH.
Wer angesichts des teuren Sprits vom Auto auf den öffentlichen Nahverkehr umsteigen will, muss sich im Verkehrsverbund Großraum Nürnberg (VGN) auf höhere Preise einstellen. Da die Stadt Partnerin des Verkehrsverbundes ist, wirkt sich die Steigerung von 5,5 Prozent auch auf den Bayreuther Busverkehr aus. Seit 1. Januar kostet die Einzelfahrt für Erwachsene 2,10 Euro, das entsprechende Online-Ticket 1,80 Euro. „Der Preisaufschlag umfasst sämtliche Preisstufen und Fahrkarten und wäre noch höher ausgefallen, wenn der VGN nicht Zuschüsse von den kreisfreien Städten und Landkreisen im Geltungsbereich der Tickets erhalten würde“, so VGN-Sprecher Manfred Rupp auf Nachfrage der Sonntagszeitung.
Gründe für die Erhöhung sind weder die Fahrgastausfälle wegen Corona, noch die dramatisch angestiegenen Energiepreise. Manfred Rupp: „Die Aufwendungen für das Verkehrsangebot liegen bei 831 Millionen Euro, ein Rekordwert.“ Mit der Preissteigerung von 5,5 Prozent ist der VGN jedoch rekordverdächtig in Bayern, selbst der Ballungsraum München erhöht nur um 3,7 Prozent. Einnahmeausfälle wegen der Pandemie haben Bund und Freistaat mit dem ÖPNV-Rettungsschirm weitestgehend ausgeglichen. Die derzeit angestiegenen Energiekosten sind noch nicht in die Kalkulation eingeflossen, da die Erhöhungen bereits im Juli 2021 beschlossen wurde. „Es handelt sich um eine ganz normale turnusgemäße Anhebung, die im Regelfall jährlich erfolgt“, so Manfred Rupp. „Um Ticketpreise festzulegen wird die Kostenentwicklung prognostiziert und ein Warenkorbindex mit einem Kostenschlüssel angelegt. Energie schlägt bei diesen Schätzungen nur mit sieben Prozent zu Buche. Der Hauptteil sind Personalkosten.“
Die Stadtwerke betreiben den öffentlichen Nahverkehr in Bayreuth und verfügen über eine Flotte von 37 Bussen, von denen 28 über einen emissionsarmen Gasantrieb verfügen, neun sind Hybrid-Fahrzeuge. „Unsere gasbetriebenen Busse werden mit Biomethan betankt“, sagt Jan Koch von den Stadtwerken. „Beim Gaseinkauf profitieren wir davon, dass wir mittel- bis langfristige Lieferverträge abgeschlossen haben, weswegen der aktuelle Preiseffekt nicht vollends zum Tragen kommt. Beim Dieseleinkauf spüren wir natürlich den Preisanstieg, wobei wir davon profitieren, dass nur verhältnismäßig wenige Dieselbusse Teil unseres Fuhrparks sind.“