BAYREUTH.
Die Brauerei Maisel möchte eine zweite Brauerei in Oberobsang am Ortsausgang von Bayreuth in Richtung Heinersreuth bauen.
Die Perspektive von oben zeigt, wie sich die Brauerei in die Gegend einfügen wird. Foto: red
Dieses Bauvorhaben sorgt bei den Anwohnern für reichlich Diskussionen. Um den Anwohnern die Ängste vor größeren baulichen Veränderungen nahe ihrem Wohngebiet zu nehmen, hat sich Brauereichef Jeff Maisel bei einer Ortsbegehung mit Oberbürgermeister Thomas Ebersberger und dem Bauausschuss den Fragen der Anwohner gestellt.
Der Bauumfang war mit Luftballons visualisiert, so dass Breite und Höhe der künftigen Gebäude eingeschätzt werden konnten.
Jeff Maisel: „Wir durften heute den Anwohnern und dem Bauausschuss unsere ersten Entwürfe für den Neubau des Brauhauses vorstellen und haben uns die Bedenken der Anwesenden angehört. Ich kann die Anwohner sehr gut verstehen, dass sie dem Projekt skeptisch gegenüberstehen. Sie befürchten insbesondere Lärmbelästigungen und Emissionen. Mir ist es wichtig, unsere Pläne offen zu legen. Eine gute Nachbarschaft ist uns sehr wichtig. Wir bauen eine ,grüne Brauerei‘. Die Bauweise wird der Hanglage angepasst, die Dächer werden mit einer 60 Zentimeter dicken Schicht begrünt. Lediglich der Turm, der ZKT, ist 28 Meter hoch und mit einer Knitterfolie ummantelt, sodass sich Himmel und Erde darin spiegeln. Somit wird sich die neue Brauerei gut in die Umgebung einfügen“. „Unser Ziel ist eine klimaneutrale Produktion“, so Jeff Maisel. „Die Artenvielfalt auf dem Baugrundstück wird bleiben. So werden wir zusätzlich auch ein Bienenvolk ansiedeln. Nach dem Ortstermin, wirkten die Anwohner auf mich entspannter. Das bestehende Brauereigelände an der Kulmbacher Straße erfährt derzeit Veränderungen: „So haben wir das Liebesbier Urban Art Hotel, ausgestattet mit Street Art Kunst, vor Kurzem eröffnet. Wir bauen derzeit ein Mehrzweckgebäude, in dem auch unser Office untergebracht werden wird. Es ist eine spannende Zeit! Für die Investitionen von knapp 30 Millionen Euro, ohne den Brauereineubau in Oberobsang, haben wir in den vergangenen Jahren Rücklagen gebildet und jeden Euro zweimal umgedreht“, so Jeff Maisel.
Stadtrat Thomas Bauske (SPD):
„Ich war überrascht vom Lärmaufkommen der Bundesstraße und glaube, dass es im Wohngebiet durch den Brauereineubau zu einer Reduzierung kommt. Jeff Maisel hat seine Pläne erläutert und man kann ihm abnehmen, dass er die Bebauung in den Naturraum einfügen wird. Am Ende wird es wahrscheinlich schöner und
ökologischer als ein Gewerbegebiet.“
Stadtrat Christopher Süss (Junges Bayreuth):
„Wichtig, dass wir die Visualisierung der neuen Brauerei nun mit den Details, wie Höhen und Breite, gesehen haben. Wenn die Versprechungen, wie zum Beispiel das ökologische Bauen, eingehalten werden, kann der Konflikt zwischen Brauerei und den Anwohnern bewältigt werden. Wichtig, dass die Sorgen und Nöte der Anwohner berücksichtigt werden.“
Stadtrat Dr. Stefan Specht (CSU):
„Wir haben heute erstmals die Planungen und Überlegungen zur neuen Brauerei bei der Ortsbegehung gesehen. Diese hören sich gut an. Den Bedenken der Anwohner scheint zudem Rechnung getragen zu werden. Die Einwände bezüglich Lärm, Emissionen und so weiter, werden geprüft und es werden Gutachten beauftragt werden. Danach kann man weiter planen.“
Stadträtin Sabine Steininger (Die Grünen und Unabhängigen):
„Wir waren von Anfang an nicht gegen den Neubau der Brauerei. Wir hätten uns aber gewünscht, dass das ursprünglich geplante Gewerbegebiet von der Fläche eingehalten wird, ohne Erweiterung. Ich bin gespannt, wie es in den Planungen der Brauerei weitergeht. Der Wunsch ist, dass es so grün wird, wie es heute von der Brauerei Maisel visualisiert
wurde.“
Stadtrat Gerd-Dieter Meier (FDP, DU und FL):
„Nach der Ortsbegehung in Oberobsang kann man sagen, dass das neue Projekt der Brauerei Maisel auf jeden Fall vorzeigenswert und etwas Positives für Bayreuth wird. Beeindruckend wird der Neubau vor allem wegen der klimaneutralen Produktion und dem Anpassen an das Wohngebiet. Meine Meinung zum neuen Brauereigebäude von Maisel ist auf jeden Fall positiv.“
Stadtrat Georg Kämpf (BG):
„Jeff Maisel ist bei dem Gespräch sehr auf die Sorgen der Anwohner eingegangen, das war uns als BG sehr wichtig. Jetzt heißt es abwarten, bis beispielsweise die Emissionsergebnisse vorliegen. Erst waren wir dem Projekt gegenüber kritisch. Nach der Begehung sind wir erleichtert, dass nicht nur große Hallen hingestellt werden sollen, sondern ökologisch gebaut wird.“