Veröffentlicht am 15.10.2022 10:00

Herzlich Willkommen Prof. Dr. Heppner!

Herzlich Willkommen Prof. Dr. Heppner! (Foto: red)
Herzlich Willkommen Prof. Dr. Heppner! (Foto: red)
Herzlich Willkommen Prof. Dr. Heppner! (Foto: red)
Herzlich Willkommen Prof. Dr. Heppner! (Foto: red)
Herzlich Willkommen Prof. Dr. Heppner! (Foto: red)

BAYREUTH.

Univ.-Prof. Dr. Hans Jürgen Heppner ist der neue Direktor der Klinik für Geriatrie am Klinikum Bayreuth. Dr. Heppner ist gleichzeitig auch der erste extern berufene Professor für den Medizincampus Oberfranken. Für die Zukunft der Geriatrie hat er klare Ideen und Vorstellungen, über die er in diesem Interview spricht.

Warum die Klinikum Bayreuth GmbH?

Dr. Heppner: Der wichtigste Grund ist, dass es hier eine neue, ausgesprochen interessante Struktur entsteht. Die Klinikum Bayreuth GmbH wird mit dem Medizincampus akademisch, sie wird universitär. Mit jungen Menschen zu arbeiten, Entwicklungsarbeiten zu leisten, von Anfang an dabei zu sein und etwas zu gestalten, das macht Spaß. Der zweite wichtige Grund ist die Geriatrie in Bayreuth, die schon 1986 als Modellklinik für Bayern etabliert wurde, also eine lange Tradition hat. Es ist schön, an so einem renommierten Haus zu arbeiten und die Geriatrie jetzt auf dem modernen Weg begleiten zu dürfen.

Was reizt Sie an der Geriatrie?

Ich bin gelernter Internist, Intensiv- und Notfallmediziner. Ich habe am Anfang auf einer Intensivstation gearbeitet, habe ein bisschen in die Notaufnahme reinschnuppern dürfen und habe festgestellt, dass alte Menschen gelegentlich im System benachteiligt werden. Wir haben viele Dinge geändert, Studien mit 80-Jährigen durchgeführt und haben gesehen: Es funktioniert auch. Das war mein Beweggrund zu sagen, ich möchte, dass ältere Menschen in ihrer Funktionalität und ihrer Alltagsbewältigung bleiben können. Dass sie in ihren eigenen vier Wänden wohnen und ihre Gesundheit sowohl akut als auch in der chronischen Versorgung managen können. Ein gutes Beispiel ist der Herzinfarkt. Der Patient kommt in die Notaufnahme, bekommt die Diagnostik und trifft hier bereits einen Geriater in der Notaufnahme – auch etwas, das es im weiten Umkreis nur in Bayreuth gibt. Dann wird durch die Kardiologie hocheffektiv interveniert, der Patient bekommt seinen Herzkatheter, die Fachspezifität ist erledigt. Doch dann steht die Nachbeobachtung an und der Patient muss aktiv unterstützt werden. Das aber blockiert die Kernkompetenz der Kardiologen und der nächste Herzinfarkt-Patient steht schon vor der Tür. Ich glaube das muss man klar signalisieren: Ich bin kein Wegnehmer, sondern ein Platzschaffer.

Alterstraumatologie wollen Sie ausbauen. Was sind da Ihre Gedanken?

Ältere Menschen, die sich etwas gebrochen haben, werden an der Klinikum Bayreuth GmbH unfallchirurgisch versorgt – auch mit der Expertise, wie man mit älteren Menschen umgehen kann. Die Geriatrie hat sich auch bisher schon um diese Patienten gekümmert. Aber wir haben noch keinen standardisierten Ablaufplan, wir sind noch kein zertifiziertes Zentrum. Wir müssen Rettungskräfte schulen, damit sie wissen, wo sie eine qualifizierte Anlaufstelle finden. Das ist mir aus zwei Gründen wichtig: Zum einen werden die Fallzahlen zunehmen, immer häufiger passieren Freizeitunfälle mit Senioren. Zum anderen gibt es die gesetzliche Vorgabe, dass man zum Beispiel hüftnahe Frakturen ohne Geriatrie operieren, aber nicht mehr abrechnen können wird. Die Klinikum Bayreuth GmbH hat die Voraussetzungen für eine optimale Zusammenarbeit zwischen Unfallchirurgie und Geriatrie.

Was sind Ihre ersten Ziele?

Die Tagesklinik sollte zeitnah optimiert werden. Wir brauchen eine bessere Struktur, was Räume und Ausstattung angeht. Das Konzept der Tagesklinik ist gut, der Patient ist tagsüber bei uns und wir können seine Versorgung übernehmen. Dazu muss er nicht stationär hier sein. Wir belassen dem Patienten ein gutes Stück Eigenverantwortlichkeit, versorgen ihn und ermöglichen soziale Kontakte.


Von Jessica Mohr
jm
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