Zum Jahresende 2023 wurden in Bayern 12.857 Hektar als Kraftwerksflächen genutzt. Laut einer erstmaligen Auswertung der Daten aus dem amtlichen Liegenschaftskataster-Informationssystem ALKIS entfallen dabei 79,7 Prozent oder 10.245 Hektar auf Photovoltaikanlagen auf Freiflächen. Die Energiegewinnung aus Biomasse folgt mit rund 1.689 Hektar, was weiteren 13,1 Prozent der bayerischen Kraftwerksfläche entspricht.
Wie die Experten des Bayerischen Landesamts für Statistik nach einer neuen Auswertung der Daten zur Flächennutzung für Kraftwerke aus dem ALKIS der Vermessungsverwaltung mitteilen, beläuft sich die Kraftwerksfläche in Bayern zum Stichtag 31. Dezember 2023 auf 12.857 Hektar. Das entspricht rund 1,5 Prozent der bayerischen Siedlungs- und Verkehrsfläche, die insgesamt 870.297 Hektar umfasst. Kraftwerksflächen sind Flächen mit Bauwerken und sonstigen Einrichtungen zur Erzeugung von elektrischer Energie. Ein Großteil dieser Kraftwerksflächen nehmen mit knapp 10.245 Hektar oder 79,7 Prozent die Photovoltaikanlagen auf Freiflächen ein. Mit großem Abstand folgen Flächen, auf denen die Energieerzeugung mittels Biomasse erfolgt: Sie nehmen 1.689 Hektar bzw. 13,1 Prozent der Kraftwerksflächen ein. Windkraftanlagen schlagen mit 260 Hektar und Wasserkraft mit 241 Hektar zu Buche. Die Flächennutzung zur Energieerzeugung mittels fossiler Energieträger liegt bei 100 Hektar für Gas, 57 Hektar für Kohle und 32 Hektar für Öl.
Die größte Flächennutzung im Freistaat für Solarenergie findet sich in Niederbayern; die Oberpfalz führt flächenmäßig bei Windkraftanlagen. Niederbayern hat mit einer Fläche von 2.106 Hektar die größte Flächennutzung für Photovoltaikanlagen auf Freiflächen im Vergleich zu den anderen Regierungsbezirken. Das entspricht einem Anteil von 86,6 Prozent an den niederbayerischen Kraftwerksflächen und von 1,7 Prozent an den Siedlungs- und Verkehrsflächen in Niederbayern. Auch hinsichtlich der Gesamtsumme an Kraftwerksflächen weist Niederbayern mit 2.431 Hektar den höchsten Wert aller bayerischen Regierungsbezirke auf.
In Oberbayern werden 2.080 ha für Kraftwerksflächen genutzt, wovon 1.484 ha auf Solarenergie entfallen. In Unterfranken umfassen die Kraftwerksflächen insgesamt 1.764 ha, wobei die Photovoltaikanlagen auf Freiflächen 1.519 ha einnehmen. Mit rund 70 ha nutzt Unterfranken die größte Fläche aller Regierungsbezirke für Windkraftanlagen. In der Oberpfalz werden 1.518 ha für Kraftwerksflächen genutzt, davon entfallen 1.261 ha auf Solarenergie. In Oberfranken sind es 1.426 ha für Kraftwerke insgesamt und 1.192 ha für Freiflächen-Photovoltaikanlagen. Mittelfranken verfügt über 1.714 ha Kraftwerksflächen, wovon 1.297 ha mit Solaranlagen belegt sind. In Schwaben liegen die Werte bei 1.924 ha für Kraftwerke und 1.385 ha für Solaranlagen.
Es ist zu beachten, dass es sich bei den Kraftwerksflächen im Bereich Solar nur um Photovoltaikanlagen auf Freiflächen handelt.
Obwohl die Atomkraftwerke inzwischen vom Netz genommen wurden, sind die Flächen der Kernkraftwerke bis zu ihrem vollständigen Rückbau weiterhin in den Daten der „Flächenerhebung nach Art der tatsächlichen Nutzung“ enthalten. So sind in den Regierungsbezirken Niederbayern mit 45 ha, in Schwaben mit rund 39 ha und in Unterfranken mit rund 33 ha die entsprechenden Flächen verzeichnet.
Da Siedlungs- und Verkehrsflächen, zu denen die Kraftwerksflächen zählen, in großem Umfang auch Grün- und Freiflächen umfassen, sind diese nicht mit Versiegelung (wie Überbauung, Betonierung oder Asphaltierung) gleichzusetzen.