Eine Depression nicht zu behandeln ist keine Option, doch sich wochenlang in eine Klinik zu legen, ist für viele Menschen nicht machbar.

Hier hilft die tagesklinische Behandlung im Bezirkskrankenhaus Bayreuth. Wegen der steigenden Nachfrage hat das Bezirkskrankenhaus sein Angebot erweitert.

„Die Tagesklinik füllt die Lücke, wenn ambulante Angebote nicht ausreichen und vollstationäre Behandlungen wegen familiärer Verpflichtungen nicht möglich sind“, sagt PD Dr. Maximilian Huhn, stellvertretender Chefarzt und Leiter der Tagesklinik 3 für Erwachsene. Dort können jetzt 20 Patienten behandelt werden, bisher waren es 15. Die Behandlung dauert etwa acht Wochen. Patienten sind tagsüber in der Klinik und können abends nach Hause gehen. Ein Team aus Ärzten, Therapeuten, Sozialpädagogen und Fachkrankenpflegern betreut sie.
Das Angebot richtet sich an Menschen in seelischen Notlagen, vor allem mit Depressionen, Angststörungen, Persönlichkeitsstörungen und leichten psychotischen Störungen. „Akuter Substanzkonsum oder starke Wahnvorstellungen können nicht tagesklinisch behandelt werden“, erklärt Dr. Stephanie Tieden, Leiterin der Tageskliniken 1 und 2. Ziel der Behandlung ist es, dass Patienten ihren Alltag zu Hause wieder selbstständig bewältigen können. Das Therapieprogramm umfasst Gruppensitzungen,

Ergotherapie, Einzelgespräche, Entspannungsverfahren, Kunst- und Musiktherapie.
Für ältere Menschen ist die Tagesklinik eine Unterstützung, um mit der Angst vor dem Alleinsein umzugehen und eine regelmäßige Tagesstruktur wiederherzustellen. Sandra Villagran, Oberärztin der Abteilung für Gerontopsychiatrie, betreut die psychotherapeutische Tagesklinik, die sechs Plätze für ältere Menschen bietet.

„Unsere Tageskliniken sind ein attraktives Angebot für Patienten und Mitarbeiter“, sagt Prof. Dr. Thomas W. Kallert, Leitender Ärztlicher Direktor. Er freut sich darauf, das tagesklinische Angebot weiter auszubauen. „Wir planen auch eine suchtmedizinische Tagesklinik, um unser Spektrum zu erweitern.“