BAYREUTH.
Bürgerfest und Sommernachtsfest wurden vergangene Woche auch für 2021 abgesagt. Naheliegender ist jedoch: Was passiert mit dem Volksfest? Auftakt wäre am 21. Mai – pandemiebedingt kann es nicht wie gewohnt stattfinden. Für die Schausteller, die seit Ende 2019 ihre Geschäfte nicht mehr öffnen konnten, hat die Stadt aber trotzdem Abhilfe geschaffen: Ein Genussfest auf dem Volksfestplatz während der Pfingsttage.“
Anfang des Jahres wurde zunächst das Frühlingsfest als Herbstfest geplant, weil man noch davon ausging, dass das Volksfest stattfinden könnte. Jetzt wird dieses geplante Herbstfest ein Genussfest zu Pfingsten und das eigentliche Volksfest auf den Herbst verschoben.
„Letztendlich hängt jetzt alles von der Entwicklung der Corona-Zahlen in Bayreuth ab“, sagt Manuel Becher, Geschäftsführer der BMTG. „Wenn der Inzidenzwert wieder steigt, erschwert das die weiteren Arbeiten an alternativen Möglichkeiten, auf die die Schausteller so sehr hoffen. Wir wollen jedoch den Kopf nicht in den Sand stecken”.
Auch wenn Genehmigungen noch in den Sternen stünden, gehe man von einer Veranstaltung mit Volksfestcharakter, in der Größe von etwa dem Frühlingsfest aus. Es sei daran gedacht, auch Fahrgeschäfte zuzulassen, bei denen sich Hygienemaßnahmen umsetzen lassen. „Um den Volksfestplatz gibt es einen Zaun, so dass der Einlass gut reguliert werden kann“, sagt Manuel Becher. „Für das Einhalten von Abstands- und Hygieneregeln vor den Geschäften sind die Betreiber zuständig“. Wichtig ist es den BMTG-Verantwortlichen, dass die Beschicker schwerpunktmäßig aus dem Schaustellergewerbe kommen. Aber auch regionale Spezialitätenanbieter sollen zum Zuge kommen, um das kulinarische Angebot zu erweitern. „Die Erlanger Bergkirchweih und das Volksfest in Aschaffenburg sind bereits abgesagt“, ergänzt Jan Kempgens, zuständig für Outdoor-Veranstaltungen bei der BMTG. „Wir werden jedoch beobachten, welche Feste in welcher Form zugelassen werden und uns dann an deren Konzepten orientieren“. Wenn möglich, wird es einen Biergarten geben. Jan Kempgens: „Sicher wird es kein Bierzelt sein, wie es der Volksfestbesucher kennt. Die Schaustellerfamilien Widmann und Täuber haben schon auf dem Frühlingsfest einen Biergarten betrieben – in diese Richtung werden wir planen.“
„Endlich eine Perspektive“, sagt Gudrun Sommerer, Vorsitzende des Schaustellerverbandes, Sektion Bayreuth. Aber auch sie ist vorsichtig optimistisch: „Wir müssen abwägen, was wir tun können“. Wichtig ist ihr, dass beim Genussfest ausschließlich Schausteller zum Zuge kommen. „Wir haben eine lange Durststrecke hinter uns und seit fast eineinhalb Jahren keine Einnahmen“, sagt sie.
„Ich freue mich über jeden Erfolg der Kollegen in der Gastronomie. Die Möglichkeiten dort, Speisen to go anzubieten, sind zwar nur ein Tropfen auf dem heißen Stein, aber trotzdem eine Möglichkeit Umsatz zu generieren – das können wir Schausteller nicht.“ Sie lobt das Engagement der BMTG und die harmonische Zusammenarbeit. Dass die Schausteller für die Sicherheit ihrer Kunden sorgen können, habe sich während der Vorweihnachtszeit gezeigt. An den Glühweinständen habe man mit eigenem Sicherheitsdienst gearbeitet, so Gudrun Sommerer.
Dass die Planungen noch immer ziemlich vage sind, ist für Jan Kempgens kein Problem: „Schausteller sind flexibel und machen fast vieles möglich“,