Veröffentlicht am 14.02.2025 07:51

Bundestagswahl: Zwei Fragen an die Kandidaten

Foto: red
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Die Stadt Bayreuth bereitet sich intensiv auf die vorgezogene Bundestagswahl am 23. Februar 2025 vor. Die Organisation umfasst zahlreiche Schritte: Wahlhelfer werden benötigt, Wahllokale eingerichtet und Stimmzettel gedruckt. Rund 650 ehrenamtliche Wahlhelfer sind nötig. Freiwillige können sich über ein Online-Formular melden. Briefwahlunterlagen werden derzeit verschickt, bzw. sind schon rausgegangen. Das Briefwahlbüro im Neuen Rathaus öffnet ab dem 10. Februar, montags bis freitags von 7.30 bis 18 Uhr.

Neun Kandidaten treten im Wahlkreis 236 für das Direktmandat an. Die Neuwahl wurde nötig, nachdem Bundeskanzler Olaf Scholz am 16. Dezember 2024 die Vertrauensfrage verlor und Bundespräsident Steinmeier den Bundestag auflöste. Bei unserer Umfrage standen die Kandidaten im Fokus, die bereits im Bundestag vertreten sind. Wöchentlich stellen wir den Direktkandidaten aus Bayreuth zwei Fragen:

1. Wie fördern Sie die kulturelle Vielfalt und den Erhalt lokaler Traditionen?

2. Wie fördern Sie die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund?

CSU: Dr. Silke Launert, MdB
1. Durch die Stärkung der Vereine, da dort Tradition/Kultur gelebt wird. Nötig ist ihre Entlastung bei Bürokratie, Datenschutz und Haftungsfragen und die Erhöhung der Ehrenamts- und Übungs-leiterpauschale.

2. Durch ein breites Angebot an Deutsch- und Integrationskursen und eine frühzeitige Arbeitsaufnahme, die dazu beiträgt, Deutsch zu lernen. Zudem: Einforderung eines klaren Bekenntnisses zu unseren Werten.

FDP: Thomas Hacker, MdB
1. Kultur muss als Staatsziel ins Grundgesetz, mit einem breiten Verständnis, das auch Design, Comics und Games umfasst. Wir fördern Vielfalt, lokale Traditionen und entlasten Vereine durch bessere Finanzierung und weniger Bürokratie.

2. Sprachförderung und schneller Arbeitsmarktzugang erleichtern Integration und stärken die Akzeptanz von Einwanderung, die unsere Wirtschaft braucht.

SPD: Anette Kramme, MdB
1. Wir wollen u.a., dass die Träger kultureller Infrastruktur finanziell und organisatorisch stärker unterstützt werden, dass bezahlbare kulturelle Angebote für alle Bürger zugänglich gemacht werden.

2. Wir werden die Integrationskurse ausbauen und sicherstellen, dass sie mit angemessenen Haushaltsmitteln finanziert werden, damit sie ihre zentrale Rolle bei der Erstintegration weiter erfüllen können.

Freie Wähler: Thomas Schmid
1. Kulturelle Vielfalt fördern, durch Unterstützung kultureller Vereine, die Förderung traditioneller Feste, sowie die Organisation vielfältiger Festivals und Gemeinschaftsprojekte. Auch die Erinnerungskultur ist ein wichtiges Thema.

2. Integration stärken: Sprachförderung, Bildungs- und Arbeitsangebote, interkulturelle Begegnungen, Anti-Diskriminierungsinitiativen sowie die Einbindung in soziale und politische Strukturen.

Die GRÜNEN: Inken Bößert
1. Wir stärken Kulturförderung, unterstützen lokale Initiativen und setzen uns für faire Fördermittel ein. Vielfalt bereichert – Tradition und Moderne gehen Hand in Hand und fördert den Zusammenhalt!

2. Bildung, Sprache und Teilhabe sind der Schlüssel zur Integration! Wir setzen auf kostenlose Sprachkurse, Antidiskriminierung und gleiche Chancen für alle – für eine gerechte, vielfältige Gesellschaft.

AfD: Tobias Peterka, MdB
1. Diese heutige „Vielfalt“ ist leider sehr einfältig geworden. Meiner Vorstellung nach, müssen unsere christlichen Werte und Traditionen eben nicht immer hintanstehen, sondern selbstbewusst gelebt und an die nächste Generation weitergegeben werden.

2. Indem ehrlich zwischen Asyl als „Schutz auf Zeit“ und Einwanderung differenziert wird. Nur die Zweitgenannten sind in unsere Gesellschaft zu integrieren.

Die LINKE: Jannick Metz
1. Die lokale Identität schwindet, weil Kommunen immer weniger Geld für Kulturförderung haben. Ich setze mich für eine bessere Finanzierung ein, damit Traditionen erhalten bleiben.

2. Integration wurde jahrelang vernachlässigt, die wichtigsten Probleme wurden nicht bekämpft. Mehr Deutschkurse und schnellere Arbeitsmöglichkeiten helfen Geflüchteten, Teil der Gesellschaft zu werden.


Von Jessica Mohr
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