Aufatmen in Bindlach: Der Fortbestand der Hausarzt-Praxis von Dr. Hans-Joachim und Dr. Sabine Hefner ist langfristig gesichert. Dr. Verena Ploß hat zum 01. Januar in der hausärztlichen Praxis am Künßbergweg den Arztsitz von Dr. Hans-Joachim Hefner übernommen. Der 68-jährige Mediziner reduziert sein Pensum, ist nun in Teilzeit angestellt und geht schrittweise in den Ruhestand. Seine Ehefrau Sabine praktiziert gemeinsam mit Ploß in Vollzeit weiter.
Ploß, gebürtige Bayreutherin, hat in Jena Medizin studiert. Dann folgte die medizinische Praxisausbildung am Klinikum Bayreuth im Bereich Innere Medizin und Geriatrie. Über die Betreuung von Sportgruppen ist der Kontakt zwischen Dr. Verena Ploß und dem Ärztepaar entstanden. Bereits seit Mitte letzten Jahres arbeitet sie in der Praxis, zunächst als Sicherstellungsassistentin zur Übernahme. „In gewisser Weise ein Warmlaufen für die Übernahme der Praxis. Ich konnte mich einarbeiten, das Team und die Patienten kennenlernen“, erklärt die Medizinerin.
Warum den Sprung in die Selbstständigkeit wagen und somit unternehmerisches Risiko wagen? Die 36-Jährige begründet es so: „Ich bin in der Gestaltung meines Arbeitsbereiches freier. Und mit meinem Schwerpunkt auf Diabetologie kann ich auch Patienten behandeln, deren Diabetes-Erkrankung einer Behandlung über die hausärztliche Konsultation hinaus bedarf. Außerdem ist die Verzahnung mit weiteren Fachärzten im nahen Bayreuth intakt.“
Nicht nur die bisherigen Patienten haben Grund zur Freude, sondern auch die Gemeinde Bindlach. Während erstere ihre Praxis behalten, kann die Gemeinde weiter ihre zwei Arztsitze behaupten – und damit auch ihre Position als Gesundheitsstandort. „Eine große Erleichterung“, laut Bürgermeister Christian Brunner, „der Übergang wurde bei den Patienten gut kommuniziert, Kontinuität ist weiter Trumpf“.
Dr. Sabine Hefner ergänzt: „Die Praxis ist über 34 Jahre lang gewachsen. Von zunächst einer Mitarbeiterin sind es mittlerweile mit Dr. Ploß, meinem Mann und mir, neun weitere gut ausgebildete Fachkräfte, die nahe am Patienten sind.“ Die Medizinerin (64) werde sich irgendwann auch einmal zurückziehen. Überlegungen und Gespräche laufen bereits, spruchreif ist diesbezüglich jedoch noch nichts. „Zehn Jahre werden es wohl nicht mehr werden.“ Sie will sich dann, gemeinsam mit ihrem Mann, mehr der Familie widmen.