BAYREUTH.
Der Einbruch bei mehreren Krebs-Vorsorgeuntersuchungen hat sich in Stadt und Landkreis Bayreuth während der Omikron-Welle im ersten Halbjahr 2022 weiter verstärkt. Bei zwei (Landkreis Bayreuth) bzw. drei von fünf Vorsorgeuntersuchungen (Stadt Bayreuth) wurde im Vergleich zum ersten Halbjahr 2019 ein Rückgang verzeichnet. So war die Teilnahme der AOK-Versicherten stark rückläufig bei der Vorsorge von Hautkrebs (minus 19,4 Prozent in der Stadt und minus 19,5 Prozent im Landkreis Bayreuth gegenüber 2019) und Gebärmutterhalskrebs (minus 4,9 Prozent im Landkreis und minus 11,4 Prozent in der Stadt) sowie bei den Vorsorgeuntersuchungen der Prostata in der Stadt Bayreuth (minus 18 Prozent). Zum Vergleich: Bayernweit gab es einen Rückgang der Vorsorgezahlen bei Hautkrebs (minus 16 Prozent gegenüber 2019), Gebärmutterhalskrebs (minus 10 Prozent) und den Vorsorgeuntersuchungen der Brust (Mammographie: minus 7,2 Prozent) und der Prostata (minus 2,3 Prozent). Damit ist die Krebsvorsorge im Landkreis Bayreuth etwas weniger stark und in der Stadt Bayreuth noch stärker eingebrochen als bereits im Jahr 2021. Auch hier gab es in der Stadt Bayreuth im Vergleich zum Vor-Pandemiejahr 2019 einen Rückgang bei der Vorsorge von Hautkrebs (minus 8,6 Prozent) und Prostatakrebs (minus 6,6 Prozent), in Stadt und Landkreis Bayreuth bei der Vorsorge von Gebärmutterhalskrebs (minus 3,6 Prozent in der Stadt bzw. minus 4,3 Prozent im Landkreis). Die genannten Daten beruhen auf einer Auswertung des wissenschaftlichen Instituts der AOK (WidO). „Diese Zahlen
Das Online-Angebot „Vorsorg-O-Mat“ informiert Versicherte noch besser rund um die Krebsvorsorge. Foto: AOK Bayreuth
belegen, wie wichtig es ist, die Krebs-Früherkennung noch stärker in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken und die Menschen zu motivieren, die Früherkennungsuntersuchungen wahrzunehmen“, so Markus Rother, stellvertretender Direktor bei der AOK in Bayreuth. Die AOK möchte noch einmal verstärkt für die Früherkennung sensibilisieren. Erfahrungsgemäß erhöht Vorsorge die Heilungsrate, da Tumore in früheren Stadien entdeckt und besser behandelt werden können. „Das kann Leben retten“, sagt Markus Rother. Immerhin hält laut einer repräsentativen bundesweiten Forsa-Umfrage im Auftrag der AOK eine Mehrheit die Krebs-Vorsorgeuntersuchungen für sinnvoll (94 Prozent von 1.500 Befragten). Die Hälfte der Befragten neigt allerdings dazu, die Vereinbarung entsprechender Termine zumindest ab und zu aufzuschieben. Weitere 26 Prozent der Befragten gaben an, dass sie wegen anderer Aufgaben keine Zeit und Energie für die Krebsfrüherkennung hätten.
Um die Versicherten noch besser rund um die Krebsvorsorge zu informieren, hat die AOK im November 2022 für alle Interessierten das neue Online-Angebot „Vorsorg-O-Mat“ gestartet. Nach Eingabe individueller Informationen wie Alter und Geschlecht erfährt man, welche Krebsfrüherkennungs-Untersuchungen anstehen und was sie beinhalten. Näheres unter www.aok.de/krebsvorsorge und Früherkennung kann Leben retten (aok.de)