Bayreuther in der Corona-Krise: Geseeser Landbäckerei

Bayreuther in der Corona-Krise: Geseeser Landbäckerei (Foto: red)
Bayreuther in der Corona-Krise: Geseeser Landbäckerei (Foto: red)
Bayreuther in der Corona-Krise: Geseeser Landbäckerei (Foto: red)
Bayreuther in der Corona-Krise: Geseeser Landbäckerei (Foto: red)
Bayreuther in der Corona-Krise: Geseeser Landbäckerei (Foto: red)

BAYREUTH.

„Die Krise traf uns wie alle, in einer Art und Weise, die wir niemals erwartet hätten”, erklärt Sylvia Schatz-Seidel, von der Geseeser Landbäckerei. Allgemein ist bekannt, dass das Handwerk es schon vorher schwer hatte, vor allem auch die Bäckereien. Viele Supermärkte bieten mittlerweile Brot- und Backwaren an und verdrängen mit ihren Niedrigpreisen so die Bäckereien. Auch der zusätzliche Weg um Brot, Brötchen oder Kuchen zu kaufen, wollen viele Menschen nicht mehr auf sich nehmen, wenn sie den Kuchen oder das Brot auch beim Supermarkt um die Ecke, wo sie eh alle anderen Lebensmittel kaufen, bekommen können.

„Die Medien haben die Bäckereien bei der Erwähnung der Supermärkte und Kassierer-Diskussionen außen vor gelassen. Und so rufen Kunden bei uns an und fragen, ob wir überhaupt geöffnet haben, weil der Kunde uns als „Lebensmitteleinzelhändler” überhaupt nicht mehr auf dem Schirm hat”, so die Bäckereifachverkäuferin.

Aber genauso wie die Kassierer und Kassiererinnen stehen die Mitarbeiter der Bäckereien genauso jeden Tag hinter der Theke und versuchen den Tag mit einem Lächeln zu meistern. Genauso die Metzgereien. Die haben das gleiche Problem: Viele Kunden denken, warum das Fleisch beim Metzger kaufen, wenn ich es auch im Supermarkt mitnehmen kann.

„Gern sagte ich bis vor kurzem - „die nächste Eiszeit überleben wir nicht” und jetzt ist sie da, die Eiszeit”, sagt Sylvia Schatz-Seidel traurig. „Wir, als Geseeser Landbäckerei, leiden speziell unter dem Verlust des Liefergeschäftes für Kindergärten, Schulen, Ämter, Vereine oder auch Feste. Uns sind 70 % der Einnahmen weggebrochen. Unser Glück ist derzeit noch das Ladengeschäft. Aber auch hier fehlen uns die Einnahmen des Café-Betriebes”.

Derzeit schöpft die Bäckerei alle Möglichkeiten aus, die infrage kommen, wie zum Beispiel Kurzarbeit, um den Betrieb aufrechtzuerhalten. Alles, damit kein Mitarbeiter gekündigt werden muss.

„Ich möchte keinen meiner Mitarbeiter verlieren, keinem kündigen. Wir funktionieren eher wie eine große Familie und jeder Einzelne ist wichtig und unersetzbar”, so Sylvia Schatz-Seidel. „Deshalb möchten wir unsere Kunden bitten, jetzt in dieser schwierigen Zeit den Umweg zu den Bayreuther Bäckern und Metzgern in Kauf zu nehmen. Ihren Ostereinkauf für Backwaren und Wurstwaren bei ihren Anbietern der Region zu tätigen”.

Viele Handwerker sind es nicht mehr, die in und um Bayreuth wirklich backen und wurschten.

„Brot- und Wurstwaren wird es immer geben, aber wenn einem der Bäcker oder Metzger im Dorf am Herzen liegt, kaufen Sie doch bei ihm. Derzeit ist es wichtiger als sonst. Für mehr Individualität und für das typische Bayreuther Backwerk und eben nicht für den Einheitsbrei, den es überall zu kaufen gibt”, so Sylvia Schatz-Seidel entschieden.


Von Jessica Mohr
jm
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