Veröffentlicht am 25.04.2024 17:20

Bad Bernecker protestieren lautstark gegen Diakonie-Aus

Kirchenvorstand Karlheinz Lauterbach hat den Protest organisiert. (Foto: Lenkeit)
Kirchenvorstand Karlheinz Lauterbach hat den Protest organisiert. (Foto: Lenkeit)
Kirchenvorstand Karlheinz Lauterbach hat den Protest organisiert. (Foto: Lenkeit)
Kirchenvorstand Karlheinz Lauterbach hat den Protest organisiert. (Foto: Lenkeit)
Kirchenvorstand Karlheinz Lauterbach hat den Protest organisiert. (Foto: Lenkeit)

Rumms. Die Diakonie Bayreuth will feiern, doch manchen Bürgern steht der Sinn gänzlich anders: Jene aus Bad Berneck gehen auf die Barrikaden. Sie protestieren gegen die bevorstehende Schließung der Diakonie-Station in Bad Berneck Mitte des Jahres. Zeit und Ort dieser Unmutsbekundung hätten nicht besser gewählt sein können: am Donnerstagnachmittag um 16 Uhr vor dem Evangelischen Zentrum in der Richard-Wagner-Straße 24 - genau dort, wo die Diakonie Bayreuth eine Stunde später ihr 75-jähriges Bestehen feiern möchte.

Deutliche Worte in Richtung Diakonie, Sedlak und Ceglarek

Karlheinz Lauterbach, Mitglied des Kirchenvorstands aus Bad Berneck, brachte die Gemütslage vieler Bürger auf den Punkt. „Wenn die Station offenbar in Schieflage geraten ist, dann kann man nicht warten, bis der Karren in den Dreck gefahren ist und man feststellt: 'Jetzt müssen wir schließen.'” Bravo-Rufe und Beifall für Lauterbach, der den Anwesenden aus der Seele spricht. Der Unmut richtet sich namentlich vor allem gegen Dr. Franz Sedlak, Vorstand des Diakonisches Werk – Stadtmission Bayreuth e. V., und gegen den Bad Bernecker Dekan Dr. Manuél Ceglarek. Ceglarek ist zugleich Vorsitzender des Verwaltungsrates - und der hat das Aus der Diakoniestation Bad Berneck beschlossen.

Jener Ceglarek ist es auch, der die Demo beim Betreten des Evangelischen Zentrums kreuzt - und um das Wort bittet, was ihm auch gewährt wird. „Wir haben uns die Entscheidung nicht leicht gemacht. Manche Verantwortung ist schwierig zu ertragen und zu tragen”, sagt er, ehe er schnellen Schrittes und begleitet von Buh-Rufen von dannen zieht.

Bad Bernecker ohne Verständnis für Diakonie-Aus: „Scheinbar alles an die Wand gefahren”

Der zentrale Diakonieverein ist 19 Jahre langverantwortlich für die Station gewesen, ehe 2019 die Diakonie aus Bayreuth übernahm - und nach der Einschätzung des katholischen Diakons Matthias Bischoff aus Bad Berneck etwas schief ging. 20 Jahre lang sei während der Zuständigkeit des zentralen Diakonievereins alles gut gegangen. „Dann wurde innerhalb von fünf Jahren scheinbar alles an die Wand gefahren.” Und der Geistliche legt nach: „Entweder ist man so dumm, dass man die Zahlen nicht geschafft hat, oder man war so dumm, dass man die Station überhaupt übernommen hat”, wetterte er in Richtung der Verantwortlichen Sedlak und Ceglarek. „Unterste Ebene der Kommunikation ist das.”


Die Bad Bernecker Lokalpolitik war zudem durch den zweiten Bürgermeister Robert Fischer, ebenfalls harter Kritiker des Diakonie-Endes in Bad Berneck, zugegen. Die Demonstration, begleitet von der Polizei, klingt gegen 17:30 Uhr aus.

Der Festakt drinnen begann wie geplant gegen 17 Uhr. Man darf von einer gedämpften Feierstimmung ausgehen. Mindestens.


Von Jürgen Lenkeit
Bereitgestellt mit myContent.online CMS und PORTAL.
north