Veröffentlicht am 11.10.2024 15:41

Warum musste seine Exfreundin Rebecca S. sterben?

Leon D. und sein Verteidiger Hilmar Lampert bei der Verhandlung am 11. Oktober 2024.  (Foto: jm)
Leon D. und sein Verteidiger Hilmar Lampert bei der Verhandlung am 11. Oktober 2024. (Foto: jm)
Leon D. und sein Verteidiger Hilmar Lampert bei der Verhandlung am 11. Oktober 2024. (Foto: jm)
Leon D. und sein Verteidiger Hilmar Lampert bei der Verhandlung am 11. Oktober 2024. (Foto: jm)
Leon D. und sein Verteidiger Hilmar Lampert bei der Verhandlung am 11. Oktober 2024. (Foto: jm)

Der Mordprozess um die 18-jährige Rebecca S. hat vor dem Landgericht Bayreuth begonnen. Der Angeklagte Leon D. steht wegen Mordes vor Gericht, nachdem die Anklage am 10. September zugelassen wurde. Der Prozess läuft öffentlich, trotz eines Antrags der Verteidigung auf Ausschluss der Öffentlichkeit aufgrund der Suizidgefährdung des Angeklagten. Dieser Antrag wurde von Richterin Andrea Deyerling abgelehnt.

Leon D., der seit Mai 2023 in Untersuchungshaft sitzt, erklärte vor Gericht, dass er nicht die Absicht gehabt habe, Rebecca zu verletzen, gestand aber, sie getötet zu haben.

Der Angeklagte Leon D. hat im Mordprozess um die getötete Rebecca S. ausführlich über die Geschehnisse vor und während der Tat berichtet.

Leon und Rebecca kannten sich seit der Schulzeit und führten seit 2020 eine Beziehung. Diese wurde im Oktober 2023 von Rebecca beendet, was den Angeklagten tief traf. Trotz der Trennung hielt er weiterhin Kontakt zu ihr. Streitigkeiten und Eifersucht prägten die Beziehung, besonders nachdem Rebecca sich mit gemeinsamen Freunden traf, was bei Leon Eifersucht und das Gefühl auslöste, aus der Gruppe gedrängt zu werden. Gerade nach den Trennung der beiden.

Leon D. litt unter hohem emotionalem Druck, der durch familiäre Spannungen und schulischen Stress verstärkt wurde. Seine Suizidgedanken, die bereits zuvor bestanden, verschärften sich nach der Trennung. Am Tag der Tat, dem 24. Mai, plante er, sich das Leben zu nehmen, indem er sich die Pulsadern aufschneiden wollte, und im Anschluss von einer Brücke zu springen. Zuvor wollte er sich jedoch von Rebecca S. verabschieden.

Mit einem Messer, das er für seinen Suizid mitnahm und zuvor extra für den Suizid gekauft hatte, fuhr er nach Bindlach zu Rebecca S. Haus. Nachdem er das Auto eines Freundes vor ihrem Haus gesehen hatte, wartete er ab, bis dieser wegfuhr, und klingelte schließlich bei seinem Opfer. Rebecca S. begrüßte ihn freundlich, und die beiden setzten sich ins Wohnzimmer.

Im Verlauf des Gesprächs, bei dem Leon D. versuchte, seine Suizidpläne zu offenbaren, wurde Rebecca zunehmend lauter. Sie machte ihm Vorwürfe und beleidigte ihn. Die Situation eskalierte, als Rebecca beschuldigte, seine Probleme seien nicht so schlimm wie ihre eigenen und er solle sich nicht so anstellen. Schließlich griff sie nach seiner Hand, um ihn zu kratzen, wie sie es wohl auch schon innerhalb ihrer Beziehung vermehrt getan haben soll. Daraufhin zog der Angeklagte das Messer aus der hinteren Hosentasche und schlug damit nach ihrer Hand. Rebecca trat zurück und schrie, griff dann jedoch selbst zu einem Messer aus der Küchenschublade.

Was danach geschah, ist für Leon D. nur in Bruchstücken erinnerbar.

Der Angeklagte beschreibt einen Kampf, an dessen Ende Rebecca blutend am Boden lag, mit mehreren tiefen Schnittverletzungen, darunter eine tödliche Wunde am Hals. Auch in der Küche sei überall Blut gewesen. In Panik lief Leon D. durch das Haus, erkannte schließlich das Ausmaß seiner Tat und plante, sich das Leben, anders als ursprünglich geplant, in Rebecca S. Haus zu nehmen. Er nahm ein Abschiedsvideo auf, in dem er die Schuld für Rebeccas Tod auf sich nahm. Schließlich rief er den Notruf.

Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, aus Eifersucht und niederen Beweggründen gehandelt zu haben. Rebecca S. verstarb an inneren und äußeren Blutungen. Die Verhandlung wird fortgesetzt, insgesamt sind neun Termine angesetzt.


Von Jessica Mohr
jm
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