Veröffentlicht am 28.02.2025 13:55

Speichersdorf trotzt dem Trend: Steigende Einwohnerzahlen und größtes Wohnbauprojekt der Geschichte

In den 14 geplanten Häusern entstehen 99 Wohneinheiten. Grafik: MZ Immobilien GmbH  (Foto: red)
In den 14 geplanten Häusern entstehen 99 Wohneinheiten. Grafik: MZ Immobilien GmbH (Foto: red)
In den 14 geplanten Häusern entstehen 99 Wohneinheiten. Grafik: MZ Immobilien GmbH (Foto: red)
In den 14 geplanten Häusern entstehen 99 Wohneinheiten. Grafik: MZ Immobilien GmbH (Foto: red)
In den 14 geplanten Häusern entstehen 99 Wohneinheiten. Grafik: MZ Immobilien GmbH (Foto: red)

Die Insolvenz großer Teile der Ziegler Group bereitete auch der Gemeinde Speichersdorf zunächst große Sorgen. Die bange Frage war: Was geschieht jetzt mit dem größten Wohnbauprojekt in der Geschichte des Ortes?

Mittlerweile ist Aufatmen angesagt in der größten Landkreisgemeinde. Der Bau der geplanten 14 Mehrfamilienhäuser in modularer Holzbauweise an der Weidener Straße geht weiter. Grund für diese erfreuliche Nachricht: Der Projektant, die „MZ Immobilien GmbH”, ist nicht von der Insolvenz der Ziegler Group betroffen.

Im Gespräch mit inbayreuth sagt Bürgermeister Christian Porsch: „Das Wohnbauprojekt ist ein Meilenstein für unsere Kommune und zählt zu den größten Wohnbaumaßnahmen in der Region.” Insgesamt würden derzeit 150 Wohneinheiten in der Gemeinde gebaut.

Das sei aufgrund der hohen Nachfrage nach Wohnraum auch notwendig, betont Porsch. Die Gemeinde könne sich entgegen dem Trend auf dem flachen Land über hohe Zuzugszahlen freuen. „Wir haben jetzt knapp 6600 Einwohner, Tendenz steigend.” Darin sei auch die enorme Nachfrage nach Wohnungen begründet.

Viele Neubürger kämen aus Bayreuth und dem Speckgürtel der Stadt. Auch viele ehemalige Speichersdorfer kehrten in ihre Heimat zurück. „Das sind meist Leute, die ihre Ausbildung oder ihr Studium abgeschlossen haben und hier eine Familie gründen.”

Diese erfreuliche Entwicklung hänge auch mit der Attraktivität von Speichersdorf zusammen, erklärt der Bürgermeister und verweist auf die gute Infrastruktur der Gemeinde mit Schule, ausreichend Kindertagesstätten (Porsch: „Bei uns gibt es keine Wartelisten”), attraktiven Senioreneinrichtungen und einer guten ärztlichen Versorgung.

Für das Wohnbauprojekt am „Laibacher Weg” habe die Gemeinde zwar das Grundstück gekauft und einen städtebaulichen Entwurf in Auftrag gegeben, sonst aber nicht in Vorleistung gehen müssen, weil der Investor alle Kosten trage. „Der Bauort mitten in Speichersdorf ist ein optimaler Bauplatz für verdichtetes Wohnen. Das Projekt beweist, dass wir sparsam mit den Flächen umgehen und darauf mit dem Baustoff Holz nachhaltigen Wohnraum schaffen“, erklärt Porsch.

Zur Nachhaltigkeit erklärt das Gemeindeoberhaupt, dass bei der Erschließung das Oberflächenwasser nach dem Prinzip Schwammstadt auf der Baufläche versickert, Gründächer geplant sind und die 14 Mehrfamilienwohnhäuser durch ein neues Nahwärmenetz mit Heizenergie versorgt werden.

Beim Spatenstich im Oktober 2023 war auch Landrat Florian Wiedemann voll des Lobes. „In Speichersdorf ist die Welt nicht nur im Bereich Wohnungsbau in Ordnung. Die Gemeinde hat zudem eine Vorbildfunktion beim Ausbau erneuerbarer Energien.” Er lobte die Gemeinde und die Ziegler-Group für den Mut, ein solches Leuchtturmprojekt mit innovativer Bautechnik in die Tat umzusetzen.

Das Wohnbauprojekt in Speichersdorf

99 Wohnungen in 14 Mehrfamilienhäusern in modularer Holzbauweise.

Das Bauvorhaben umfasst 14 Gebäude, gegliedert in vier Höfen und einem Einzelhaus. Der Wohnkomplex wird in Modulbauweise aus Holz realisiert. Ein Gebäude besteht aus 60 Einzelmodulen im Baukastensystem. Besonderheit: Die Erschließung wird erst nach der Gebäudefertigstellung erfolgen. Die Gesamtinvestition für die drei- und viergeschossigen Gebäude umfasst rund 30 Millionen Euro. Im Grundstück liegen bereits die Wasser- und Stromleitungen. Es entstehen fünf viergeschossige Gebäude mit Dachterrasse mit einer Gesamtattikahöhe von bis circa 13 Metern. Der Rest ist dreigeschossig.
Bis auf die fünf Maisonette-Wohnungen sind alle Wohneinheiten barrierefrei, teilweise mit Aufzug ausgestattet. Die Wärmeversorgung erfolgt über Nahwärme. 47 Parkflächen werden auf dem bestehenden Parkplatz vor dem Fitnessstudio abgelöst, der teils von der Gemeinde erworben wurde. Der Rest entsteht auf dem Baugrundstück selbst.


    Von Udo Fürst
    Udo Fürst
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