Bayreuth hat einen Gedenkort für Sinti und Roma in Bayreuth. Der befindet sich auf dem Vorplatz der Aussegnungshalle auf dem Stadtfriedhof.
Regionalbischöfin Dorothea Greiner sagte bei der Einweihung: „Wir geben dem Gedenken Raum. Wir regen an zum Nachdenken, um die Macht des oft unbewussten – aber umso wirksameren – Antiziganismus zu brechen.“
Greiner verurteilte Antiziganismus als menschenfeindlich, unchristlich und gesellschaftszerstörend. Dieser Gefahr setzt man in Bayreuth nun das Erinnerungsmal entgegen. „Wir erinnern, um anders weiterzuleben”, sagt Greiner.
Romani Rose, Vorsitzender des Zentralrates Deutscher Sinti und Roma stellte eindrücklich die historische Perspektive in seinem Vortrag „Der Holocaust an den Sinti und Roma – Der lange Weg zur Anerkennung“ dar. Staatssekretär im bayerischen Innenministerium Sandro Kirchner, Vorsitzender des Landesverbandes Bayern Erich Schneeberger und Oberbürgermeister Thomas Ebersberger (die Finanzierung war durch die Stadt maßgeblich getragen worden) sprachen ein Grußwort. Als weitere Ehrengäste nahmen auch der oberfränkische Regierungspräsident Florian Luderschmid, Bezirkstagspräsident Henry Schramm und der Beauftragte für Erinnerungsarbeit der bayerischen Staatsregierung Ludwig Spaenle teil.
Eröffnung auf dem Bayreuther Stadtfriedhof ging eine zweijährige Vorbereitungszeit voraus. Zahlreiche Arbeitsgruppen, in die der Zentralrat Deutscher Sinti und Roma eingebunden war, entschieden sich nun für die leicht zugänglichen Tafeln auf dem Stadtfriedhof. Dort erinnern sie an die Geschichte von Sinti und Roma in Deutschland sowie deren Diskriminierung.