Rechtliche Verbindlichkeit gibt es keine, Bedenken beim Initiator genauso wenig. Der Mistelgauer Bürgermeister Karl Lappe hatte eine Sammlung von Unterschriften gegen den Umbau von Erlanger- und Bismarckstraße initiiert. Die haben er und seiner Eckersdorfer Amtskollegin Sybille Pichl am Donnerstag (14. März 2024) im Bayreuther Rathaus Oberbürgermeister Thomas Ebersberger übergeben.
6.322 Unterschriften kamen seit der Vorstellung der Aktion Anfang Februar zusammen. Hauptsächlich aus dem westlichen Landkreis. Allerdings haben auch 1.218 Bürger aus Bayreuth den Stift gezückt.
Für ihn seien die Planungen zum Umbau von Erlanger und Bismarckstraße „weiter nicht nachvollziehbar“ sagt Lappe. Was er indirekt zugibt: „Freilich gefällt es keiner Kommune, wenn sich jemand von außen einmischt.“ Pichl ergänzt um einen Wunsch: Man möge die Unterschriften im Bayreuther Rathaus als Basis und Startpunkt für eine gute Zusammenarbeit sehen – und sie in weitere Überlegungen möglichst mit einfließen lassen. Nach den ersten zwei Wochen hatten bereits 1.500 Personen unterschrieben.
Thomas Ebersberger: „Wir nehmen den Landkreis ernst“, versichert der Oberbürgermeister mit dem dicken Ordner bereits unter seinem Arm. Der OB beschwichtigt die anwesenden Kommunalpolitiker: Finanziell sei der Umbau von Erlanger und Bismarckstraße derzeit ohnehin kaum vorstellbar. „Das ist sehr teuer und wir haben derzeit andere Baustellen“, sagt er mit Blick auf andere Bayreuther Herausforderungen. Ein ursprünglich angedachtes Förderprogramm für das Mobilitätsprojekt, das 90 Prozent hätte bezuschussen können, sei ohnehin abgelaufen.
Bereits im Vorfeld der Unterschriftenübergabe gab es kritische Stimmen gegen einen Status quo in der zweigeteilten Bundesstraße. Die kamen von der evangelisch-reformierten Kirche und dem integrativen Montessori-Kindergarten in der Erlanger Straße. Das Interesse an einem zügigen Durchgangsverkehr sei berechtigt. „Allerdings sei es unverantwortlich, wenn das Thema Verkehrssicherheit in der Auseinandersetzung mit den vorliegenden Planungen nicht berücksichtigt werde und keine Bereitschaft zum Austausch besteht”, schreibt Pfarrer Simon Froben.
Im Anschluss hat Lappe Bayreuther Stadträte zu einem Meinungsaustausch in die Käserei Bayreuth eingeladen. Bei Kaffee und Kuchen. Hinter verschlossene Türen. Bei der Unterschriftenübergabe selbst war kein Mitglied des Bayreuther Stadtrats zugegen. „Wir haben für rund 30 Personen eingedeckt. Kommen werden wohl etwa sieben oder acht“, sagt Brigitte Küffner, Verwaltungsfachangestellte im Mistelgauer Rathaus.