Ein grausames Verbrechen erschütterte den Magdeburger Weihnachtsmarkt. Ein 50-jähriger Arzt aus Saudi-Arabien raste am Freitagabend (20. Dezember 2024) mit einem Auto durch die Menge und riss mindestens vier Menschen in den Tod, darunter ein Kleinkind. Über 200 Menschen wurden verletzt, viele von ihnen schwer. Die Tat weckt schmerzhafte Erinnerungen: Vor acht Jahren traf der islamistische Terroranschlag am Berliner Breitscheidplatz.

Es war einmal selbstverständlich, unbeschwert über Weihnachtsmärkte zu schlendern. Heute begleiten Sorgen und Unsicherheit viele Besucher. Kann man die Atmosphäre von Glühwein und Lichterglanz noch genießen? Das Sicherheitsgefühl im öffentlichen Raum hat gelitten.

Auch die Vorsitzende des Schaustellerverbandes Sektion Bayreuth, Gudrun Sommerer, ist tief erschüttert. „Wir sind in Schockstarre über das, was die Kollegen in Magdeburg erleben mussten“, sagt sie im Gespräch mit inbayreuth. Sie betont die enge Verbindung der Schausteller untereinander. „Wir sind in Kontakt mit Kollegen in Erfurt, zum Teil sind es Verwandte oder Familienmitglieder der Betroffenen in Magdeburg.“ Die Nachrichten, die uns erreichen, sind bedrückend, nur traurige Meldungen“.

Albert Ritter, Präsident des Deutschen Schaustellerbunds, sprach in einer Stellungnahme von Trauer, aber auch von Entschlossenheit. „Die schreckliche Tat von Magdeburg bewegt und schockiert uns alle zutiefst. Unsere Gedanken sind bei den Opfern und ihren Angehörigen. Den Verletzten wünschen wir von Herzen baldige Genesung.“ Gleichzeitig betonte er, wie bitter es sei, dass Werte wie Toleranz, Lebensfreude und das friedliche Miteinander durch solche Gewalt angegriffen würden. Der Deutsche Schaustellerbund e.V. (DSB) mit Sitz in Berlin ist die größte Berufsspitzenorganisation für das Schaustellergewerbe in Deutschland. Dort sind über 5.000 Familienbetriebe, die mit ihren Attraktionen die zirka 10.000 Volksfeste und mehr als 3.200 Weihnachtsmärkte Deutschlands beschicken.

Jedem Weihnachtsmarkt liegt ein Sicherheitskonzept zugrunde, auch in Bayreuth. In diesem Jahr ist die Sektion Bayreuth des Schaustellerverbandes für die Sicherheit verantwortlich. Das Konzept ist ausgefeilt und den individuellen Gegebenheiten angepasst. Zusätzlich ist für entsprechende Rettungskräfte, Ordnungsdienste und den Feuerwehreinsatz bei Bedarf gesorgt.

„Wir dürfen uns nicht beugen!“, mahnt Albert Ritter, in seiner Stellungnahme. Schließungen seien keine Lösung. Die Märkte stünden für Freiheit, Demokratie und gesellschaftliches Miteinander – Werte, die nicht den Tätern zum Opfer fallen dürfen. Mit Schweigeminuten wolle man der Opfer gedenken, doch es sei essenziell, weiterzumachen und das Leben zu feiern. Weihnachtsmärkte sind mehr als Orte des Konsums. Sie symbolisieren Gemeinschaft und Hoffnung. Mögen diese Werte stärker sein als die Dunkelheit.