Es wird ein Zwilling! Wo normalerweise einige Minuten zwischen der Geburt zweier Geschwister liegen, werden es auf dem Roten Hügel rund dreieinhalb Jahre sein. Die Rede ist von ersten bereits existierenden Gebäude des Medizincampus Oberfranken (MCO) und seinem baugleichen Schwestergebäude. Während das erste Gebäude zum Sommersemester 2022 an den Start ging, wird direkt daneben Ende 2025 der baugleiche Nachfolger an den Start gehen.
Am Montag (22. April 2024) war symbolischer Spatenstich für die nächste Etappe des Kooperationsprojektes der Klinikum Bayreuth GmbH, den Gesundheitseinrichtungen des Bezirks Oberfranken (GeBO) sowie der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen. Die Zahl der Studierenden in der medizinischen Ausbildung in Bayreuth steigt. Etwa um 50 Studierende pro Semester seit zwei Jahren.
Astrid Weyerbrock, neue Ärztliche Direktorin am Klinikum Bayreuth, spricht beim zweiten Bau des MCO in direkter Nachbarschaft des Klinikums von einer „inspirierenden Lernumgebung“, die da entstehen soll, Oberbürgermeister Thomas Ebersberger, zugleich Co-Vorsitzender des Krankenhauszweckverbandes, nennt es einen „Meilenstein“. Da geht selbst sein Co Landrat Florian Wiedemann mit. Wenn sich Stadt und Landkreis wegen RIZ oder Schulpolitik zuletzt häufig uneins waren – beim Medizincampus Oberfranken ist davon keine Spur.
Auf insgesamt drei Etagen soll der Ort der Ausbildung in den kommenden einundeinhalb Jahren gebaut werden. Die beiden unteren Etagen werden etwa 1.400 Quadratmeter Fläche umfassen und sollen die Qualität des Studiums weiter erhöhen, die oberste Etage wird von der Klinikum Bayreuth GmbH genutzt werden. „Stillstand ist Rückschritt“, sagt Weyerbrock in ihrer Ansprache. Das gelte auch für die Medizin, die um steten Fortschritt bestrebt sei. Die Studierenden sollen für „frischen Wind“ im Krankenhausbetrieb auf dem Roten Hügel sorgen.
Baulich wurde am Montag der Grundstein für neue Infrastruktur gelegt. Für die Ausbildung der Mediziner von morgen gelte das gleiche. So wolle man Anreize schaffen, dass qualifiziertes Personal nach der Ausbildung auch in Bayreuth bleiben könnte, Fachkräfte sind bekanntlich rar gesät. Die vorklinische theoretische Ausbildung erfolgt in Erlangen, das klinische Studium in Bayreuth beim Klinikum oder dem Bezirkskrankenhaus.
Bis das soweit sein wird, ist, wie schon beim ersten Zwilling, die Firma Züblin aus Neudrossenfeld mit der schlüsselfertigen Ausführung des zweiten MCO-Streichs beauftragt.