Veröffentlicht am 19.03.2024 13:20

Diese Verbrechen sind in Oberfranken auf dem Vormarsch

Von links: Polizeipräsident Markus Trebes und Kriminaldirektor Horst Thiemt stellen die Kriminalitätsstatistik für Oberfranken vor. (Foto: Lenkeit)
Von links: Polizeipräsident Markus Trebes und Kriminaldirektor Horst Thiemt stellen die Kriminalitätsstatistik für Oberfranken vor. (Foto: Lenkeit)
Von links: Polizeipräsident Markus Trebes und Kriminaldirektor Horst Thiemt stellen die Kriminalitätsstatistik für Oberfranken vor. (Foto: Lenkeit)
Von links: Polizeipräsident Markus Trebes und Kriminaldirektor Horst Thiemt stellen die Kriminalitätsstatistik für Oberfranken vor. (Foto: Lenkeit)
Von links: Polizeipräsident Markus Trebes und Kriminaldirektor Horst Thiemt stellen die Kriminalitätsstatistik für Oberfranken vor. (Foto: Lenkeit)

48.693 Straftaten wurden im Jahr 2023 in Oberfranken erfasst. Das sind 4.328 Delikte weniger als noch im Jahr 2022. Das Polizeipräsidium Oberfranken hat am Dienstag (19. März 2024) in Bayreuth die Kriminalitätszahlen für das zurückliegende Jahr vorgestellt.

Worauf man besonders stolz ist: Die Aufklärungsquote betrug 71,5 Prozent – und damit liegen die oberfränkischen Beamten bayernweit an der Spitze. „Dies zeugt von der ganz hervorragenden Arbeit unserer Polizisten“, sagt Polizeipräsident Markus Trebes.

Oberfranken: Polizei stellt Kriminalstatistik vor

Unabhängig von der Art der Verbrechen zeigt sich: Es gibt weniger Delikte und die Aufklärung konnte gesteigert werden. Zudem sei die Anzahl der Verbrechen in Relation zur Einwohnerzahl in den Landkreisen niedriger als in den kreisfreien Städten Bayreuth, Bamberg, Hof und Coburg. Leitender Kriminaldirektor Horst Thiemt nennt die Sicherheitslage in Oberfranken insgesamt „hervorragend“.

Zum Thema Polizei: Wenige Wochen zuvor wurde die Unfallstatistik 2022 vorgestellt.

Die Rauschgiftkriminalität ging zurück. Von über 4.700 Delikten entfielen rund zwei Drittel auf den Handel oder Konsum von Cannabis-Produkten. Ausruhen wolle man sich auf diesen jüngsten Zahlen keinesfalls. Sollten die Polizisten auch nicht, denn teilweise ist die Kriminalität auch auf dem Vormarsch. Trickbetruge am Telefonen haben genauso zugenommen wie politisch motivierte Kriminalität. Über 4.500 Fälle sogenannter „Enkel“- oder „Schock“-Anrufe habe man verzeichnet. 320 davon haben bei den Tätern zum Erfolg geführt, der Gesamtschaden beläuft sich auf über 2,3 Millionen Euro.

Zahl der Schockanrufe und politische Kriminalität auf dem Vormarsch

Auch politisch motivierte Kriminalität zog merklich an. Registrierte die Polizei 2022 noch 603 Fälle, waren es 2023 714 Fälle – ein Anstieg von satten 18,4 Prozent. Trebes: „Diese Sparte ist bei der Erfassung wichtig, weil sie die freiheitlich-demokratische Grundordnung und damit das Zusammenleben der Menschen bedrohen.“ Das beginne bereits mit der Verunstaltung von Wahlkampfplakaten. Davon habe es im Jahr der bayerischen Landtagswahl wohl reichlich gegeben. Was ebenfalls zur höheren Fallzahl beiträgt ist die Anzeigenbereitschaft von Opfergruppen, wie Angehörigen der LGBTIQ-Community.


Im Bereich der Kinder- und Jugendkriminalität registrierte man fast 2.900 Fälle mit Beteiligung Minderjähriger entweder als Täter oder Opfer. Nach dem Höhepunkt im Jahr 2022 ging die Fallzahl leicht zurück, liegt dennoch weiter über den Werten der meisten Vorjahre. „Ein Drittel der Täter ist bereits polizeilich bekannt“, sagt Trebes.

Trotz steigender Fallzahl: Zuwanderer werden nicht krimineller

Im Kontext der Zuwanderung legt Trebes Wert auf eine Klarstellung. In 4.533 Fällen wurden Straftaten von Zuwandern begangen – ein Plus von 4,4 Prozent: „Die Anzahl an Zuwanderern in Deutschland steigt, damit ist auch ein Anstieg der von ihnen begangenen Delikte wahrscheinlich. Ob ein Mensch dadurch gefährlicher werde, lässt sich daraus nicht ableiten“, betont der Polizeipräsident.


Von Jürgen Lenkeit
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