Dieter S. und ein weiterer Mann stehen in dringendem Tatverdacht, militärische Infrastruktur der US Army für Russland ausspioniert zu haben. Beide Männer wurden von Richtern des Bundesgerichtshofs in Karlsruhe mittlerweile inhaftiert. Hier geht es zur Erstmeldung.
Nach und nach kommen weitere Details zum Fall ans Tageslicht. Der Hauptverdächtige hat zuletzt in Heinersreuth vor den Toren Bayreuths gelebt. Darüber berichtete zuerst die BILD-Zeitung. Und zwar in der Straße „Am Angerfeld”, nicht weit vom Ortseingang aus Bayreuther Richtung entfernt. Am Mittwochmorgen erfolgte dort ein groß angelegter Polizeieinsatz.
Ob der dort wohnhafte Dieter S. dort auch angetroffen und geschnappt wurde, steht nicht gesichert fest. Das hat die Pressestelle des Generalbundesanwalts nicht mitgeteilt.
Im Mehrparteienhaus am Angerfeld sei Dieter S. wohl nicht auffällig in Erscheinung getreten. Menschen, die in dem Anwesen mit über 40 Klingelschildern leben, geben sich am Donnerstagabend zurückhaltend, als wir sie auf die Vorkommnisse ansprechen. „Nein!”, sagt eine Frau, noch bevor sie befragt werden kann, als sie aus der Haustür tritt und zu ihrem Kleinwagen auf dem Parkplatz eilt, um dann davonzufahren.
Eine andere junge Frau, korrekt auftretend, jedoch zurückhaltend und mit leiser, jedoch freundlicher Stimme bleibt kurz stehen, als sie nach Hause kommt. Sie wohnt in diesem Haus, bestätigt sie auf Nachfrage. „Hier ziehen die Leute ein und aus, das geht mitunter ziemlich schnell.” Hausgemeinschaft komme so nicht auf, man grüße sich oberflächlich. „Und es wird oft Party gemacht.
Während des Polizeieinsatzes am Mittwochvormittag sei sie nicht zu Hause gewesen, sagt die Frau. Sie habe erst später vom Einsatz erfahren. Ob noch am Mittwoch oder erst am Donnerstag aus den Medien, will sie nicht sagen.
Wen die Frau damit genau meint, oder ob der tatverdächtige Dieter S. dazu zählte, sagt sie nicht. Ob sie ihn besser gekannt habe? „Ich muss jetzt auch weiter”, sagt die Frau und will sich nicht weiter äußern.
Die Pressesprecherin des Generalbundesanwalts, Dr. Ines Peterson, sagt auf Anfrage zum Wohnort bereits am Dienstagvormittag am Telefon nur: „Die beiden Tatverdächtigen waren nicht auf der Durchreise” und weist darauf hin, dass die Ermittler davon ausgehen, dass beide seit einiger Zeit im Raum Bayreuth leben. Da war Heinersreuth als Wohnort von Dieter S. noch nicht öffentlich kommuniziert.
Es ist nicht das erste Mal, dass jenes Anwesen in jüngerer Vergangenheit in die Schlagzeilen gerät. Im Sommer 2021 geriet das Haus in die Schlagzeilen, da eine damals 19 Jahre alte Frau in der Wohnung eines Bekannten ein Kind zur Welt brachte und es in einem luftdichten Müllsack ersticken ließ. Ihr Bekannter bekam davon nichts mit, brachte den Beutel sogar noch ins Müllhaus. Die Frau wurde zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt.