Maria Paulig ist nicht der bekannteste Name im paralympischen Sport, aber ihre Rolle als Guide für die sehbehinderte Triathletin Anja Renner ist unentbehrlich. Als Mitglied des Teams Icehouse e.V. hat Maria gemeinsam mit Anja Renner eine bemerkenswerte Erfolgsgeschichte geschrieben, die nun bei den Paralympischen Spielen 2024 in Paris ihren Höhepunkt finden soll.
Der Weg nach Paris: Erfolgreich durch Vertrauen und Teamarbeit
Das Duo hat hart gearbeitet, um sich einen Platz in Paris zu sichern. Ihre Zusammenarbeit basiert auf Vertrauen und exzellenter Kommunikation. Dies zeigte sich besonders beim Sieg des paralympischen Test-Events in Paris im Jahr 2023, wo die beiden ihre Leistung auf die Probe stellten und als klare Siegerinnen hervorgingen. Dieser Erfolg war ein wichtiger Meilenstein auf ihrem Weg zu den Spielen. Auch der internationale Wettkampf in Tasmanien, bei dem Maria und Anja einen weiteren Sieg einfahren konnten, zeigte, dass ihre intensive Vorbereitung Früchte trägt. „Es geht darum, sich gegenseitig zu unterstützen und aufeinander zu vertrauen. Team Icehouse Athletin Maria Paulig bei Paralympischen Spielen 2024 in Paris“, erklärt Paulig.
Ein unerwarteter Rückschlag
Doch die Reise nach Paris war nicht ohne Herausforderungen. Am 14. August 2024 wurde Maria Paulig während der Vorbereitung unverschuldet in einen schweren Autounfall auf der A9 Richtung München verwickelt. Bei Starkregen wurde sie von einem aus der Kontrolle geratenen Fahrzeug erfasst und ihr Auto überschlug sich mehrfach. Glücklicherweise kam Maria ohne schwerwiegende Verletzungen davon, doch die emotionale und körperliche Belastung in der unmittelbaren Vorbereitungszeit war enorm. „Es war ein Schock, aber ich wusste, dass ich mich davon nicht unterkriegen lassen durfte. Anja und ich haben zu hart gearbeitet, um uns jetzt von etwas Äußerem stoppen zu lassen“, erinnert sich die Team Icehouse Athletin. „Es war ein Schock, aber nach allem, was wir durchgemacht haben, wollte ich mich davon nicht aus der Bahn werfen lassen“.
Die Rolle des Guides: Mehr als nur Begleitung
Als Guide übernimmt Maria Paulig eine zentrale Rolle im Wettkampf. Sie ist verantwortlich für die Orientierung und das Tempo von Anja Renner, sei es beim Schwimmen, Radfahren oder Laufen. Ihre Aufgabe erfordert körperliche Fitness und mentale Stärke, denn Maria muss immer den Überblick behalten und gleichzeitig ihre Athletin motivieren. „Es ist eine große Verantwortung, aber auch eine Ehre. Anja vertraut mir bedingungslos, und das ist ein Gefühl, das ich mit größtem Respekt behandle“, sagt die Triathletin über ihre Aufgabe.
Neben ihrer sportlichen Tätigkeit ist Maria Paulig auch Zahnärztin, eine berufliche Verantwortung, die sie mit ihrem Training in Einklang bringt. Diese Doppelbelastung fordert viel Disziplin, doch Maria Paulig meistert sie mit bemerkenswerter Gelassenheit. „Es ist oft hart, aber der Sport ist mein Ausgleich zum Berufsalltag und gibt mir Energie“, sagt sie.
Vorfreude auf Paris 2024
Maria Paulig ist nicht nur eine herausragende Sportlerin, sondern auch ein Mensch, der durch ihre Hingabe und Leidenschaft inspiriert. Ihre Reise zu den Paralympischen Spielen in Paris 2024 ist eine Geschichte von harter Arbeit, Vertrauen, Rückschlägen und der Kraft eines Teams. Mit den Paralympischen Spielen in Paris vor Augen blicken Maria und Anja voller Zuversicht auf die kommenden Herausforderungen. Ihre gemeinsamen Erfolge und die Überwindung von Hindernissen wie dem Unfall oder Disputen haben sie stärker gemacht. Maria Paulig bleibt bescheiden und konzentriert sich weiter auf das, was wirklich zählt: Anja Renner bestmöglich zu unterstützen und gemeinsam das Beste aus sich herauszuholen. In Paris werden Maria Paulig und Anja Renner zweifellos alles geben, um ihren Traum zu verwirklichen – und Maria Paulig wird dabei wie immer eine der stillen, aber entscheidenden Heldinnen sein.