Mit dem Auswärtsspiel bei den Gießen 46ers am Samstag, 12. Oktober, um 19 Uhr, trifft der BBC Bayreuth am 4. Spieltag der BARMER 2. Basketball-Bundesliga Pro A auf einen weiteren Traditionsverein mit Ambitionen zur Rückkehr in die BBL.
Der Saisonstart der 46ers verlief eher durchwachsen. Nach einer deutlichen 73:92-Auftaktniederlage in Kirchheim und einem 66:64-Heimsieg gegen Vorjahresmeister PS Karlsruhe Lions gab es am vergangenen Wochenende eine unglückliche 90:91-Niederlage bei den Uni Baskets Münster. „Mir tut es unendlich leid für die Jungs. Sie haben viel richtig gemacht und ihre bisher stärkste Partie der Saison gezeigt. Am Ende aber haben uns sechs Ballverluste im Schlussviertel sowie zahlreiche unglückliche Schiedsrichter-Entscheidungen das Genick gebrochen gegen eine allerdings bärenstarke Gastgeber-Mannschaft“, erklärte 46ers-Cheftrainer „Frenki“ Ignjatovic nach der Partie. Sein Debut in Münster feierte der erst kurz zuvor verpflichtete Neuzugang und Spielmacher Kevin McClain (vorher Frankfurt Skyliners), der den verletzten und länger ausfallenden Kanadier Aiden Warnholtz ersetzen soll und der das Team laut Ignjatovic „mittelfristig in ganz andere Dimensionen“ heben könnte.
Aus der vergangenen Saison stehen weiter der 167-fache Nationalspieler Robin Benzing, 2,11-Meter-Center Jonathan Maier sowie Simon Krajovic, Roland Nyama und Luis Figge im Kader. Neu kamen der zuletzt in Belgien aktive frühere Hagener Shooting-Guard Kyle Castlin, sowie die beiden Serben Viktor Kovacevic (zuletzt Zlatibor/Serbien) und Mladen Vujic (Lille/Frankreich) für die großen Positionen. Ihre bisherige Bilanz von 2:4 Punkten wollen die Gießener in den kommenden drei Partien gegen Bayreuth, in Düsseldorf und gegen Vechta II mit drei Siegen deutlich verbessern. Headcoach Ignjatovic warnt jedoch gleichzeitig: „Das Match gegen Bayreuth wird hochinteressant, denn die sind deutlich stärker, als es ihr momentaner Tabellenplatz vermuten lässt. Bayreuth hat ein unfassbar großes Potenzial und ist immer in der Lage, jeden zu schlagen“.
Für den BBC geht es darum, nach drei Niederlagen zu Saisonbeginn in Gießen das erste Erfolgserlebnis anzustreben. BBC-Headcoach Florian Wedell erklärt, dass Gießen „definitiv eines der Top-Teams der Liga ist. Für ihre Ansprüche haben sie einen etwas enttäuschenden Saisonstart hingelegt, sie zeigen aber deutliche Tendenzen in die richtige Richtung. Sie sind ein sehr erfahrenes, talentiertes Team mit hoher Qualität. Wir treten ohne Druck bei diesem sehr starken Gegner an, den wir im Optimalfall mit hohem Tempo und Intensität durch unsere Spielweise richtig ärgern und auch in Probleme bringen können. So können wir uns auch eine Siegchance erarbeiten. Ich sehe aber den Druck eindeutig bei Gießen, die in der klaren Favoritenrolle sind. Wir wollen frei und mit viel Energie auftreten, um den nächsten Schritt zu machen“.
Den schlechten Start im ersten Viertel und die Niederlage gegen Hagen sieht Florian Wedell nicht als negative Tendenz. „In den beiden ersten Spielen sind wir so nicht aufgetreten, wir haben gegen Crailsheim ein hervorragendes Spiel geliefert, das viele Zuschauer sehr begeistert hat, was aber möglicherweise auch die Erwartungshaltung etwas hochgeschraubt hat. Damit müssen wir leben. Wir sind aber eine sehr junge Mannschaft, die noch lernen muss, konstant zu performen und in entscheidenden Situationen Spiele zu gewinnen. In dieser Entwicklungsphase sind wir. Ich sehe die ersten beiden Niederlagen gegen die Top-Teams Crailsheim und Artland Dragons nicht als Rückschläge. Wir waren da absolute Underdogs. Auf dem Papier war auch Hagen ein Team, gegen das man nicht gewinnen muss. Natürlich waren wir mit der Art und Weise, wie wir da aufgetreten sind, nicht zufrieden. Das wars dann aber auch, jetzt geht es darum, durch weiterhin gutes und hartes Training dafür zu sorgen, dass wir am Samstag mit einem ganz anderen Gesicht und viel mehr Energie in Gießen antreten und eine Siegchance erarbeiten.
Neuzugang Vin Baker Jr. wird in Gießen dabei sein. „Er wird unserem Team eine andere Breite geben und die Möglichkeit, während des Spiels mehr zu rotieren, um die Energie über die ganzen 40 Minuten hochzuhalten. Diese Möglichkeit hat uns auch etwas in den ersten Spielen gefehlt, speziell in den ersten beiden, knapp verlorenen Partien. Man kann dann auch besser variieren, zum Beispiel verschiedene größere und kleinere Lineups bilden. Er gibt uns auf jeden Fall mehr Flexibilität. Natürlich muss er sich erst ein, zwei Wochen eingewöhnen, ich bin aber überzeugt, dass er uns schon bei seinem ersten Einsatz am Samstag definitiv was geben kann“, erklärt Florian Wedell. In Gießen werden alle Bayreuther Spieler einsatzfähig sein.