Veröffentlicht am 08.08.2024 09:43

Geimpfte Bäume für den Artenschutz

Das Team der Impfaktion im Nationalpark Bayerischer Wald.  (Foto: Gregor Wolf)
Das Team der Impfaktion im Nationalpark Bayerischer Wald. (Foto: Gregor Wolf)
Das Team der Impfaktion im Nationalpark Bayerischer Wald. (Foto: Gregor Wolf)
Das Team der Impfaktion im Nationalpark Bayerischer Wald. (Foto: Gregor Wolf)
Das Team der Impfaktion im Nationalpark Bayerischer Wald. (Foto: Gregor Wolf)

Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) unterstützt ein Projekt zur Wiederansiedlung bedrohter Pilzarten im Nationalpark Bayerischer Wald. Die Universität Bayreuth koordiniert und betreut das Projekt wissenschaftlich. Ziel des Projekts „Wiederansiedlung vom Aussterben bedrohter Pilze in Mitteleuropäischen Wäldern“ ist die Förderung seltener Pilzarten, die sich von Holz und anderen organischen Stoffen ernähren.

Nun haben die Feldversuche begonnen. Die Pilze werden im Nationalpark Bayerischer Wald ausgebracht. Die DBU fördert das Projekt mit 351.250 Euro bis Anfang 2027.

„Wir kultivieren die Pilzarten zunächst im Labor“, erklärt Dr. Franziska Zahn vom Lehrstuhl für Ökologie der Pilze an der Universität Bayreuth. Die gezüchteten Pilze werden mithilfe von Holzdübeln in vorgebohrte Löcher in Fichten, Buchen und Tannen gesetzt. Diese Methode wird als „Impfen“ der Bäume bezeichnet. Im Nationalpark werden etwa 400 geimpfte Baumstämme verteilt, an denen später sichtbare Pilz-Fruchtkörper wachsen sollen. Praktikanten des Nationalparks unterstützen das Beimpfen der Bäume.

„Ich bin sicher, dass wir in spätestens zwei Jahren erste Fruchtkörper entdecken werden“, sagt Mykologe Peter Karasch vom Nationalpark Bayerischer Wald, der die Arbeiten vor Ort leitet. Die 20 Projektstandorte in Bayerisch Eisenstein und Spiegelau werden regelmäßig überwacht, um die Ausbreitung der Pilze zu überprüfen.

DBU-Generalsekretär Alexander Bonde betont: „Zusammen mit der Universität Bayreuth und dem Nationalpark Bayerischer Wald betreten wir hier echtes Neuland. Erstmals werden gezielte Artenschutzmaßnahmen für seltene Pilzarten in der Praxis erprobt.“ Pilze haben eine wichtige Funktion in Waldökosystemen, aber bisher gibt es kaum praktische Erfahrungen mit ihrem Schutz. Das Vorhaben der Pilzexperten der Universität Bayreuth unter der Leitung von Professor Claus Bässler und den Fachleuten des Nationalparks ist daher innovativ und wegweisend für den Naturschutz.


Von red
Bereitgestellt mit myContent.online CMS und PORTAL.
north