Veröffentlicht am 05.09.2024 14:25

Erfolgsfaktor Praxisanleitung

Begleitung bis zum praktischen Examen: Praxisanleiter und Praxisanleiterinnen, wie Marie Berghold (rechts), lassen angehende Pflegeprofis nicht allein.  (Foto: red )
Begleitung bis zum praktischen Examen: Praxisanleiter und Praxisanleiterinnen, wie Marie Berghold (rechts), lassen angehende Pflegeprofis nicht allein. (Foto: red )
Begleitung bis zum praktischen Examen: Praxisanleiter und Praxisanleiterinnen, wie Marie Berghold (rechts), lassen angehende Pflegeprofis nicht allein. (Foto: red )
Begleitung bis zum praktischen Examen: Praxisanleiter und Praxisanleiterinnen, wie Marie Berghold (rechts), lassen angehende Pflegeprofis nicht allein. (Foto: red )
Begleitung bis zum praktischen Examen: Praxisanleiter und Praxisanleiterinnen, wie Marie Berghold (rechts), lassen angehende Pflegeprofis nicht allein. (Foto: red )

Am 01. September hat das neue Ausbildungsjahr begonnen. Auch an der Klinikum Bayreuth GmbH startet damit ein neuer Jahrgang angehender Pflegeprofis ins Berufsleben. In den kommenden drei Jahren werden sie alles lernen, was sie praktisch und theoretisch wissen müssen, um Patientinnen und Patienten kompetent zu unterstützen, zu pflegen und zu versorgen. Einen großen Anteil daran, dass das gelingen kann, hat das 26-köpfige Team der Praxisanleiterinnen und Praxisanleiter um Anja Meinunger und Marion Ganzleben.

Bedarf früh erkannt
Seit 2020 ist die Praxisanleitung verpflichtender Bestandteil der Pflegeausbildung. An der Klinikum Bayreuth GmbH hat man den Bedarf bereits viel früher erkannt. Anja Meinunger hat das Team nach und nach aufgebaut und ist bis heute der organisatorische Kopf des Teams. Sie und einige ihrer Kolleginnen und Kollegen unterstützen und begleiten angehende Pflegefachkräfte bereits seit zehn Jahren auf ihrem Weg zum Examen – und das ganz individuell. „Der Wissensstand, mit dem die Schülerinnen und Schüler in die Ausbildung starten, ist oft sehr unterschiedlich. Einige kommen direkt aus der Schule, andere haben bereits die einjährige Ausbildung an der Berufsfachschule für Krankenpflegehilfe absolviert, manche sind 16, andere 46 Jahre alt“, beschreibt Marion Ganzleben die Herausforderungen. Und auch in ihren Stärken und Schwächen unterscheiden sie sich enorm. „Unsere Aufgabe ist es, jede Schülerin und jeden Schüler dort abzuholen, wo sie oder er in ihrer Entwicklung gerade steht, sie individuell zu fördern und zu unterstützen“, sagt Marion Ganzleben.

Theorie in Praxis umsetzen
Über 250 Stunden in drei Jahren begleitet eine Praxisanleiterin oder ein Praxisanleiter jeden Schüler und jede Schülerin im Rahmen der Ausbildung und hilft, das theoretische Wissen, in die Praxis umzusetzen. Das beginnt im ersten Jahr mit Routinearbeiten. „Insbesondere die Hygienevorgaben müssen in Fleisch und Blut übergehen“, sagt Marion Ganzleben. Sie wird daher nicht müde, auch auf scheinbar einfache Handgriffe immer wieder hinzuweisen. Je weiter es in Richtung praktische Abschlussprüfung geht, desto konkreter werden die Wünsche der angehenden Pflegekräfte. Jeder gemeinsame Einsatz wird vorab besprochen: „Wir durften vor jeder Anleitung Wünsche äußern, was wir gerne üben wollen“, erzählt Carina Müller, die ihr Examen gerade erfolgreich bestanden hat. „Die Praxisanleitung ist immer eine Chance, Unsicherheiten abzulegen, nachzufragen oder Inhalte zu vertiefen.“

Dabei dürfen die Praxisanleiterinnen und -anleiter nicht aus den Augen verlieren, was die Schülerinnen und Schüler wissen müssen. Eine Herausforderung, die mit der Einführung der generalistischen Pflege noch einmal gewachsen ist. „Den Lehrplan haben wir bei aller individueller Vorbereitung immer im Blick.“

Und auch die Anforderungen, die die jeweiligen Stationen mit sich bringen, auf denen die Praxiseinsätze stattfinden. „Zu unseren Aufgaben gehört es auch, den Schülerinnen und Schülern Besonderheiten der Fachbereiche zu vermitteln“, sagt Marion Ganzleben. Für das Stationsteam eine große Entlastung.

Frage der Persönlichkeit
In den drei Ausbildungsjahren sind die Praxisanleiterinnen und -anleiter oft nicht nur berufspädagogische Begleitung, sondern vor allem Vertrauenspersonen und Bindeglied zu den anderen Berufsgruppen. „Die Kontaktpersonen bleiben für alle Schülerinnen und Schüler über die drei Jahre konstant. Feste Ansprechpartner sind vor allem wichtig, wenn es mal nicht läuft, wenn Situationen besonders belastend oder emotional überfordernd sind. „Aber manchmal braucht man einfach jemanden, mit dem man reden, bei dem man sich ausheulen kann. Auch dafür war immer Zeit“, sagt Carina Müller.

Praxisanleitung ist eine Frage der Persönlichkeit: „Es muss Spaß machen. Menschen etwas nahe zu bringen, sie persönlich reifen und wachsen zu sehen.“ Und es erfordert viel Geduld und Gespür dafür, wann es Zeit ist, sie alleine laufen zu lassen. „Ich freue mich jedes Jahr aufs Neue, wenn die Schülerinnen und Schüler, die oft noch als Jugendliche gekommen sind, als selbstbewusste junge Erwachsene ihr Examen ablegen.“

Weiterbilden – Fortbilden
Und ohne eine spezielle Ausbildung geht es natürlich auch nicht: Jeder Praxisanleiter und jede Praxisanleiterin ist nicht nur examinierte Pflegekraft, sondern hat darüber hinaus 300 Stunden berufspädagogische Weiterbildung absolviert. Dazu kommt eine jährliche Fortbildung mit 24 Pflichtstunden, um auf dem neuesten Stand zu bleiben und den Schülerinnen und Schülern den bestmöglichen Start ins Berufsleben zu geben.

Gerade haben Anja Meinunger, Marion Ganzleben und ihr Team einen erfolgreichen Jahrgang Absolventen ins Berufsleben entlassen. Die Zeit zwischen den Ausbildungsjahren haben sie genutzt, um ihre Unterlagen und Lehrmaterialien auf den neuesten Stand zu bringen. Denn schon am 01. September haben sie ihre neuen Schützlinge kennengelernt, die sie in den kommenden drei Jahren begleiten. „Wir freuen uns darauf.“


    Von red
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