BAYREUTH. Die SpVgg Bayreuth sucht nach ihrer Form. Nach dem enttäuschenden Heimremis gegen Burghausen und der Niederlage bei Türkgücü München könnte die Herausforderung, sie nicht nur zu finden, sondern auch auf dem Platz in Zählbares umzumünzen, gegen den kommenden Gegner größer kaum sein.
Der heißt Würzburger Kickers, ist klarer Tabellenführer der Regionalliga Bayern, und in dieser Saison noch ungeschlagen. Trainer Marek Mintál fiebert dem Spiel allen Widrigkeiten zum Trotz entgegen.
„Für solche Spiele lebst du. Wer als Fußballer nicht für ein Heimspiel gegen den Tabellenführer brennt, der hat den falschen Job gewählt“, macht Trainer Marek Mintál im Vorfeld des Würzburg-Spiels unmissverständlich klar. Von seinen Spielern, die - vorsichtig formuliert - zuletzt nicht immer überzeugten, erwartet er das Gleiche.
Drei Punkte seien schließlich immer toll. In Heimspielen, wie es am kommenden Samstag (14. Oktober 2023) um 14 Uhr stattfindet, sowieso. Die Favoritenrolle tritt man in dieser Woche dennoch gerne an die Gäste aus Unterfranken ab. Das sieht Geschäftsführer Jörg Schmalfuß ganz entspannt. „Die Kickers sind sicherlich zwei bis drei Schritte weiter als wir. Sie treten ein Jahr nach dem Abstieg sehr gefestigt auf und haben einen ausgeglichenen Kader”, sagt er mit Blick auf die Entwicklung der Würzburger.
Ganz unabhängig vom Ergebnis am Samstag könnten die Kickers vom Dallenberg für die Spielvereinigung auch als Blaupause dienen: Nach dem Abstieg 2022 aus der 3. Liga konsolidierten sich die Würzburger - und dominieren nun die Regionalliga. Das selbst gesteckte Ziel „Aufstieg” verfolgen die Unterfranken bisher konsequent. Einzig die punktgleiche Überraschungsmannschaft DJK Vilzing vermag aktuell mitzuhalten.
Mitte September gab es bereits ein Aufeinandertreffen von Bayreuth und Würzburg. Im Totopokal-Achtelfinale unterlag die Mintál-Mannschaft mit 0:2. Auch im Vorjahr zog die Altstadt im Achtelfinale mit 2:3 den Kürzeren. Das letzte Regionalliga-Spiel entschieden die Unterfranken im Jahr 2014 ebenfalls für sich. Wenn die SpVgg Bayreuth derzeit so etwas wie einen Angstgegner hat, dann wohl die Würzburger Kickers.
Das Ehrenabzeichen des ersten Würzburg-Bezwingers der Saison wäre jedenfalls noch zu haben. Die Altstadt hat als nächstes die Gelegenheit, danach zu greifen. Dafür bedarf es aus Bayreuther Sicht allerdings eines Sahnetages - und einer klaren Leistungssteigerung.
Hinter dem bei den Fans viel diskutierten Dreifachwechsel in der 36. Minute (Ketzer, Moos und Ismail raus, Mbila, George und Haubner rein) steht Mintál weiterhin: „Wenn die Spieler keine Leistung bringen, muss ich reagieren. Ich bin nicht der erste Trainer, der so etwas gemacht hat.”
Dass das nächste Duell Gelb-Schwarz gegen Rot-Weiß in Bayreuth stattfindet, ist für Mintál ein klarer Vorteil. „Die Fans haben uns bisher gepusht. Das wollen wir nun auf dem Platz zurückgeben.” Mithelfen könnten dabei auch wieder die zuletzt schmerzlich vermissten Eddy Schwarz und Christoph Fenninger. Letztgenannter trainiert seit über einer Woche wieder mit dem Team. „Seine Verstärkung wäre für ihn und das ganze Team extrem positiv”, sehnt Mintál die Rückkehr des Leistungsträgers herbei.