Ein in der orthopädischen Sprechstunde häufiges Verletzungsbild, insbesondere bei Lauf- und Sprungsportarten sowie bei Ballsportarten wie Fußball und Volleyball, ist die Zerrung oder auch der Riss von Bändern am Sprunggelenk.
Um zum einen die nötige Beweglichkeit des Fußes, z. B. bei Anpassung an unebenes Gelände, zum anderen eben auch beim Fußballspiel, die unbedingt notwendige Stabilität des Fußes im Stand zu gewährleisten, weist das Sprunggelenk einige Besonderheiten auf.
Bedingt durch eine trapezförmig gestaltete Gelenksfläche und eine elastische Verbindung der sog. Knöchelgabel, wird der Fuß bei Streckung, d.h. beim Stand sicher fixiert, bei Beugung, d.h. beim lockeren Fuß, ist das obere Sprunggelenk relativ lose fixiert. Dies wird durch die sog. Syndesmose, eine elastische Bandverbindung zwischen Schien- und Wadenbein am Sprunggelenk, gewährleistet.
Zudem sichern eine Reihe von Bändern (drei Außenbänder und ein Innenband) das obere und untere Sprunggelenk gegen seitliches verkippen.
Wichtig für die Aufgabe des Sprunggelenkes ist eine korrekte Funktion und auch eine korrekte muskuläre Ausprägung der entsprechend umgreifenden Muskulatur.
nsbesondere bei Lauf- und Sprungsportarten, welche vorzugsweise die Wadenmuskulatur beanspruchen, kommt es gerne zu einem Übergewicht dieser Muskulatur.
Die für den Gelenkschutz wichtigen Fußstrecker sowie die Muskelgruppe am Wadenbein geraten ins Hintertreffen. Durch dieses Ungleichgewicht bei unbedachter Belastung des Fußaußenrandes (sog. Supinationstrauma), entsteht eine Überbeanspruchung der Bänder mit entsprechender Verletzung.
Im Gegensatz zur Behandlung früherer Jahre hat die operative Versorgung einer Außen-bandruptur, bzw. die früher auch durchgeführte Gipsruhigstellung, keinen wesentlichen Stellenwert mehr und bleibt Einzelfällen vorbehalten.
Funktionelle Schienen, welche die Alltagstauglichkeit des Patienten wenig beeinträchtigen, haben sich etabliert. Die Dauer der Behandlung richtet sich nach dem Ausmaß der Schädigung.
Anders sieht es bei einer knöchernen Mitverletzung, bzw. einer Verletzung der sog. Syndesmose aus, hier muss ggf. nach operativer Stabilisierung eine Ausheilung des Bandes unter mechanischem Schutz, d.h. in einer Spezialschiene, ggf. auch kurzfristiger Gipsruhigstellung, gewährleistet sein.
Insbesondere bei sportlicher Betätigung ist Wert zu legen auf Kräftigung auch der Fußheber und der peronealen Muskelgruppe. Als hilfreich zur Verletzungsprophylaxe hat sich zudem ein spielerisch eingebrachtes Training des Gleichgewichtes bewährt.
Einseitiges Trainieren der sog. Antigravitationsmuskulatur (hier Wadenmuskulatur) führen ohne Ausgleichsübungen häufig zu einem Ungleichgewicht der muskulären Führung, zu einem unzureichenden muskulären Schutz der Außenbänder. Neuzeitliche Trainingsformen beziehen diese Erkenntnisse bereits ins Techniktraining ein. Eine Verkürzung der Wadenmuskulatur sollte durch statisches Dehnen vermieden werden.
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