BAYREUTH. Die SpVgg Bayreuth wird mit einem rundum erneuerten Kader in die Regionalliga-Saison 2023/24 starten. Nur zwei Spieler des aktuellen Kaders haben einen gültigen Vertrag.
Wer den Verein verlassen könnte und wer eventuell bleibt: inbayreuth.de gibt einen Überblick über die Personalsituation - ohne Anspruch auf Vollständigkeit.
Die Gespräche mit den Spielern hat Geschäftsführer Jörg Schmalfuß am Montag begonnen, zwei Tage nach der Niederlage gegen Viktoria Köln . „Es geht darum, die Stimmung bei den Spielern auszuloten. Die finale Entscheidung soll der neue Trainer treffen.” Heißt auch: Der soll die erste Personalie sein, die bei der SpVgg Bayreuth festgezurrt wird. „In ein bis zwei Wochen könnte es so weit sein”, hofft Schmalfuß. Sein scheidender Geschäftsführerkollege Michael Born ist bei der Kaderplanung bereits außen vor.
Daniel Steininger und Luca Petzold . Diese beiden Spieler haben trotz Abstieg einen Vertrag bei der SpVgg Bayreuth für die kommende Saison. Wollen andere Vereine einen der beiden unter Vertrag nehmen, wird eine Ablöse fällig. Ob es so kommt? Fraglich. Beide könnten tatsächlich auch in der kommenden Saison das Trikot der Spielvereinigung überziehen.
Rechtsaußen Steininger kam vor zwei Jahren vom 1.FC Magdeburg zur Altstadt. In dieser Saison stand er in 22 von bisher 36 Spielen auf dem Platz, in der Startelf eher selten. Seine Qualitäten sind unbestritten. Die könnten der Spielvereinigung auch eine Liga tiefer gut zu Gesicht stehen.
Noch eindeutiger scheint die Lage bei Torwart Luca Petzold. Der gebürtige Bamberger kam vor der Saison von RW Erfurt, stand in der Rückrunde beim 0:5 in Saarbrücken zwischen den Pfosten. Mit seinen gerade mal 21 Jahren hielt er sich trotz vieler Gegentreffer sehr oft schadlos oder verhinderte weitere Treffer. Eine Fortsetzung des Engagements in der Regionalliga als Stammkeeper wäre ein logischer nächster Schritt.
Alexander Nollenberger: Dass der pfeilschnelle Linksaußen und Topscorer die SpVgg Bayreuth verlassen wird, gilt als sicher. Davon ist Gesellschafter Wolfgang Gruber bereits im Herbst ausgegangen. Als heiße Kandidaten gelten seit Langem die Zweitliga-Teams SC Paderborn und SV Darmstadt 98. Nolle selbst sagte im März, die 2. Liga sei seit langer Zeit sein erklärtes Ziel. Mit etwas Glück könnte Nolle bei Darmstadt sogar bei einem Erstligaaufsteiger landen. Die Frage ist nicht ob, sondern wann und wohin er geht. Alles ändere wäre fast schon eine Sensation.
Erol Zejnullahu: Er ist ein anderer der wenigen Gewinner im Kader der SpVgg Bayreuth. Der Spielmacher und Heißsporn erzielte in bisher 30 Spielen fünf Treffer. Das Fanportal Sechzger bringt Zejnullahu mit 1860 München in Verbindung. Dort soll er die Offensive stärken und dem zuletzt enttäuschenden Team mehr Durchschlagskraft verleihen. Zejnullahu und 1860 München - das könnte für beide Seiten passen.
Sebastian Kolbe: Sollte Luca Petzold in der kommenden Saison zwischen den Pfosten stehen, stellt sich automatisch die Frage nach der Zukunft von Sebastian Kolbe. In der Regionalliga und auch in der ersten Saisonhälfte oft sicherer Rückhalt und klare Nummer 1, saß er zuletzt mehrere Spiele auf der Bank. Kolbe als Nummer 2 in der Regionalliga? Nur schwer vorstellbar. Wahrscheinlicher scheint ein Wechsel zu einem anderen Drittliga-Verein.
Markus Ziereis: Er ist einer, der bleiben könnte. In 35 Spielen hat er bisher acht Tore erzielt. Hatte in der Hinrunde unter Thomas Kleine einen nicht immer einfachen Stand, in der Rückrunde zumeist Startspieler. Mit bald 31 Jahren und dem Ende der Laufbahn am Horizont in Sicht könnte er eine noch stärkere Führungsrolle eines neuformierten Teams in der Regionalliga einnehmen als bisher.
Benedikt Kirsch: Der Kapitän ist eine der spannendsten und wichtigsten Personalien. Wichtiger Taktgeber in der Zentrale, zudem mit 27 im besten Fußballeralter. Allerdings patzte auch Kirsch in dieser Saison. Beim 0:1 gegen den Halleschen FC Mitte April sogar spielentscheidend. Angebote dürfte Kirsch sicher bekommen - von anderen Vereinen genauso wie von der SpVgg Bayreuth, die sich aber gewaltig in Richtung Decke strecken müsste um ihn zu halten.
Christoph Fenninger: In der Rückrunde ließ er aufhorchen, als er als Joker drei Spiele in Folge getroffen hatte. Es blieben seine einzigen Treffer bisher. Dass er in der Regionalliga funktioniert, hat er in der Saison 2022/23 bei Absteiger 1860 Rosenheim bewiesen. Beim saftigen 0:4 aus Bayreuther Sicht im April 2022, als der Aufstieg schon feststand, überzeugte Fenninger mit zwei Treffern nachhaltig. Ihn zu halten, könnte keine spektakuläre, aber vernünftige Entscheidung sein.
Spieler wie Alexander Groiß , Agy Diawusie , Jann George oder Moritz Heinrich , die die Spielvereinigung verstärken sollten, den Nachweis dafür jedoch zu oft schuldig blieben, dürften mit die ersten Kandidaten auf einen Abgang sein.