In einer Woche startet die Schule in Bayern wieder. Der bayerische Naturschutzverband LBV gibt schon jetzt Tipps, wie Familien den Schulranzen und dessen Inhalt nachhaltig gestalten können. Denn nach wie vor werden große Mengen von Schulmaterialien produziert, die umweltschädlich und gesundheitsgefährdend sein können. „Auch beim Pausenbrot greifen einige Familien noch auf Lebensmittel zurück, die weite Transportwege zurücklegen und viel Verpackungsmüll verursachen. Regionale und saisonale Produkte sind hier klimaschonende Alternativen, die auch bei den Kindern gut ankommen”, erklärt Julia Prummer, LBV-Umweltbildnerin. Auch beim Kauf von Schulranzen kann man nicht nur Geld, sondern auch CO₂ einsparen.
Der Füller ist aus dem Schulalltag kaum wegzudenken. Von einem Kauf von Füllern mit Plastikpatronen rät der LBV jedoch ab, weil dadurch eine Menge Plastikmüll anfällt. Eine Alternative dazu ist der Kolbenfüller, der sich mit einem Tintenglas befüllen lässt. „Dank der großen Füllmenge kann der Füller viel länger genutzt werden und es fällt kein zusätzlicher Plastikmüll an”, erklärt die Umweltbildnerin. Hat ein Schüler sich einmal verschrieben, geht der Griff für Korrekturen oft zum Tintenkiller. „Tintenkiller haben meistens eine kurze Lebensdauer, bestehen aus Plastik und enthalten Chemikalien”, so Julia Prummer. Eine umweltschonende Lösung ist ein Radiergummi mit einer blauen Seite.
Auch bei Stiften gibt es Kriterien, die Schüler*innen und Eltern beim Kauf beachten sollten. Filzstifte sollten wegen ihrer schlechten Ökobilanz lieber nicht verwendet werden. Der LBV empfiehlt Buntstifte ohne Lack und Lasur, da diese keine gesundheitsgefährdenden Schwermetalle enthalten, die sich beim Herumkauen lösen können. „Stifte mit einem FSC-Siegel garantieren Holz aus einer nachhaltigen Waldbewirtschaftung. Für Hefte gibt es das Umweltzeichen ‚Blauer Engel‘, das garantiert, dass die Papierfasern der Produkte aus 100 Prozent Altpapier gewonnen werden”, sagt Julia Prummer. Für die Herstellung von recyceltem Papier wird kein zusätzlicher Baum gefällt und der Wasserverbrauch ist nicht einmal halb so groß wie bei Frischfaserpapier.
Das Angebot in den Supermarktregalen reicht von Avocados aus Chile bis zu Trauben aus Ägypten. Diese Produkte legen allerdings weite Strecken zurück und hinterlassen einen großen CO2-Fußabdruck. „Hier gilt das Motto regional und saisonal einkaufen, denn so werden deutlich weniger Emissionen ausgestoßen. Auch fördern wir so die Wirtschaft in der Region”, betont Julia Prummer. Um Verpackungsmüll zu vermeiden, empfiehlt der LBV unverpackte Lebensmittel. Die Produktion von Papier und Plastik sowie die Müllbeseitigung erfordern viel Energie und setzen CO2 frei. Empfehlenswert ist deshalb eine Lunchbox, die mehrmals verwendet werden kann anstelle von Einwegverpackungen wie Aluminiumfolie.
Online werden viele Schulranzen angeboten, die teilweise sogar aus recyceltem Material bestehen. Um die Umwelt zu schonen, ist es jedoch besser, nicht ständig neue Rucksäcke zu kaufen. Hier kann die Schule einen „Ranzenmarkt” organisieren. „Auf dem Markt können Büchertaschen verkauft, verschenkt oder repariert werden. So lernen die Schüler*innen einen nachhaltigen Umgang mit den Ressourcen”, sagt die LBV-Umweltbildnerin.