Veröffentlicht am 25.03.2025 13:30

Rettenmeier rettet eines der größten Sägewerke Europas

Das Herz des früheren Ziegler-Imperiums, das Sägewerk Betzenmühle, schlägt wieder, wenn auch unter neuen Besitzern.  (Foto: uf)
Das Herz des früheren Ziegler-Imperiums, das Sägewerk Betzenmühle, schlägt wieder, wenn auch unter neuen Besitzern. (Foto: uf)
Das Herz des früheren Ziegler-Imperiums, das Sägewerk Betzenmühle, schlägt wieder, wenn auch unter neuen Besitzern. (Foto: uf)
Das Herz des früheren Ziegler-Imperiums, das Sägewerk Betzenmühle, schlägt wieder, wenn auch unter neuen Besitzern. (Foto: uf)
Das Herz des früheren Ziegler-Imperiums, das Sägewerk Betzenmühle, schlägt wieder, wenn auch unter neuen Besitzern. (Foto: uf)

Ende vergangenen Jahres brach die Oberpfälzer Firmengruppe Ziegler zusammen. Das Kerngeschäft, die Holzsparte, konnte nun weitgehend gerettet werden. Dennoch verloren Hunderte Menschen ihren Arbeitsplatz.

Das Familienunternehmen mit damals fast 3000 Beschäftigten an zahlreichen Standorten vor allem in Nordbayern hatte im November 2024 ein Insolvenzverfahren beantragt. Davon betroffen war auch das zur Ziegler Group gehörende Sägewerk am Stammsitz in Betzenmühle (Gemeinde Plößberg, Landkreis Tirschenreuth).

Jetzt ist das frühere Ziegler-Sägewerk durch die Übernahme der Rettenmeier Holding AG aus dem mittelfränkischen Wilburgstetten wieder in Betrieb. Durch die Übernahme steigt Rettenmeier in die Top-3 der Nadelholzsägewerke Europas auf und betreibt nun sechs Standorte mit insgesamt 1600 Mitarbeitern.

Aus diesem erfreulichen Anlass vor allem für die circa 600 übernommenen Mitarbeiter war am Montag auch der Bayerische Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger gekommen. „Ich bin der Firma Rettenmeier sehr dankbar – das ist ein Profiunternehmen, die bringen das hin”, sagte der Minister.

Die Übernahme sei ohne die Bayerischen Staatsforsten nicht möglich gewesen, schilderte er seinen Anteil an der Rettung des Standorts. Schließlich ist der Minister qua Amt Aufsichtsratsvorsitzender des Staatsforst-Betriebs.

Einer der Knackpunkte sei aber auch gewesen, das Vertrauen der privaten Waldbesitzer wieder herzustellen. Durch die konstruktiven Gespräche in den vergangenen Monaten und die enge Begleitung – auch durch die Staatsforsten – bleibe die Region auch in Zukunft ein bedeutender Standort für die Holzverarbeitung.

Rettenmeier-Geschäftsführer Stephan Lang ist optimistisch, die ehrgeizigen Unternehmensziele mit der Betzenmühle zu erreichen: „Wir haben zwei strategische Voraussetzungen. Das hier ist ein gutes Rohstoffgebiet mit einem der größten Bestände an Nadelholz in Mitteleuropa, und wir sehen hoch motivierte Belegschaft, die der Region verbunden ist.“

Das Unternehmen firmiert künftig als Rettenmeier Holzindustrie Plößberg GmbH und will künftig 1,3 bis 1,5 Millionen Festmeter Holz pro Jahr verarbeiten. Unter der Ziegler Group waren in der Spitze bis zu 2,3 Millionen Festmeter pro Jahr durch das Sägewerk gelaufen.

Inzwischen konnten die meisten insolventen Unternehmen der Ziegler Group an neue Eigentümer vermittelt werden. Dabei konnten insgesamt rund drei Viertel der etwa 2.000 Arbeitsplätze in der Region gesichert werden.

Wie berichtet, konnte auch das Ziegler-Tochterunternehmen „thermoheld GmbH“ in Bayreuth gerettet werden. Der einstige Geschäftsführer des Unternehmens, Dr. Walter Schütz, hatte die Firma zurückgekauft und 16 Arbeitsplätze gerettet.


Von Udo Fürst
Udo Fürst
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