Veröffentlicht am 03.09.2022 06:10

Hier in Bayreuth wird Parken völlig neu gedacht

So könnte der Rathausparkplatz in Bayreuth in Zukunft aussehen. (Foto: Visualisierung Deyerling)
So könnte der Rathausparkplatz in Bayreuth in Zukunft aussehen. (Foto: Visualisierung Deyerling)
So könnte der Rathausparkplatz in Bayreuth in Zukunft aussehen. (Foto: Visualisierung Deyerling)
So könnte der Rathausparkplatz in Bayreuth in Zukunft aussehen. (Foto: Visualisierung Deyerling)
So könnte der Rathausparkplatz in Bayreuth in Zukunft aussehen. (Foto: Visualisierung Deyerling)

BAYREUTH. Bekommt Bayreuth ein neues Parkhaus auf dem Parkplatz des Neuen Rathauses? Wenn es nach Projektentwickler Bernd Deyerling geht, dann bekommt es sogar noch mehr: einen Mobilitätshub. für alle Arten des Individualverkehrs – vom Auto bis zum Lastenrad. Und obendrauf – im wahrsten Sinne des Wortes – sollen zwei Etagen mit Büroräumen für das Rathaus kommen.

Da ist sie wieder – die Idee vom Parkhaus neben dem Rathaus, das die Innenstadt nachhaltig beleben soll. Nach acht Jahren geht die Schublade beim Bayreuther Projektentwickler Bernd Deyerling wieder auf. Bereits 2014 schlug er ein Parkhaus vor, um dem Mangel an Parkflächen entgegenzuwirken. Nun hat er die Idee weitergesponnen. Mit der Stadt Bayreuth befindet er sich regelmäßig im Austausch zu diesem Projekt.

Parkhaus beim Bayreuther Rathaus: Mobilitätshub entwickelt

Vier Parkebenen für 300 bis 400 Fahrzeuge und darauf zwei Etagen mit insgesamt 3.000 Quadratmetern Bürofläche – das soll es sein, wenn es nach Deyerling geht. „Um den Anforderungen des modernen und nachhaltigen Individualverkehrs gerecht zu werden“, wie er im Gespräch mit der Sonntagszeitung selbst sagt. Gleiches gelte für Anwohner und Handel in der Innenstadt und eine leistungsfähige Rathausverwaltung. Gegen den Begriff „Parkhaus“ sträubt Deyerling sich. Ihm schwebt ein Mobilitätshub vor, quasi ein Knotenpunkt des Individualverkehrs und Aufenthalts. Autos, Verbrenner und Elektroautos mit Lademöglichkeit, Carsharing als boomende Autoidee der Gegenwart und auch E- und Lastenräder sollen davon profitieren.

Profitieren soll auch die Innenstadt. „Entlang der Maximilianstraße gibt es kaum Parkplätze“, sagt Deyerling. „Wenn die Leute weiter in die Innenstadt kommen sollen, muss man ihnen den Zugang zu ihr erleichtern. Ich habe mit Anliegern am Markt gesprochen. Der Bedarf an Parkflächen ist riesig.“ Die City dürfe sich nicht vom Rotmain-Center und seinen Parkplätzen abhängig machen, findet er. Auch interessant: September sind Erlanger und Bismarckstraße nur einspurig befahrbar.

Statik als wichtigste offene Frage des Mobilitätshubs in Bayreuth

Eine der derzeit wichtigsten Fragen für einen möglichen Mobilitätshub ist diese: Mit wie viel Gewicht kann das Areal belastet werden? Deyerling könne nicht zu tief in die Planungen einsteigen, wenn er nicht wisse, wohin die Reise geht. Der Grund: Die Tiefgarage unter dem Parkplatz ist nicht mehr die neueste und bedürfte einer Sanierung. Einen Teil der Kosten könnte man womöglich sparen, wenn man beim Parken auf das Parkhaus darüber setze. „Der Brandschutz ist bereits geklärt“, fügt Deyerling mit Blick auf einen anderen wichtigen Aspekt an.

Der Hub soll als „grüne Pflanze“ auf dem Rathausparkplatz wachsen – trotz Beton und Stahl. Photovoltaikpaneele seien berücksichtigt, Wärmepumpen seien auch möglich. Dazu kommt die Begrünung auf dem Dach. Damit könnten die Temperaturen des Gebäudes im Sommer klimatisiert und kostbare Feuchtigkeit bei seltenen Niederschlägen gespeichert werden. „Im Idealfall versorgt sich das Gebäude autark mit der benötigten Energie.“

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Mobilitätshub mit zwei Jahren Bauzeit

Bei den Kosten will Deyerling sich noch nicht genau festlegen. Nur so viel: Der von ihm geplante Mobilitätshub soll einen zweistelligen Millionenbetrag kosten. Und er könne schneller und günstiger bauen als die öffentliche Hand. Da sei er sich mit Oberbürgermeister Thomas Ebersberger einig. „Ich glaube, dass die Stadt das braucht“, sagt Deyerling über ein Herzensprojekt, wie er den Mobilitätshub am Rathaus nennt. Sollten die Mühlen im Rathaus ins Mahlen kommen, könnte er den Hub schnell umsetzen. „Nicht mehr als zwei Jahre Bauzeit“, gibt er die Zeitachse vor, die er selbst beeinflussen kann. Lies auch: Der Umbau einer anderen Kreuzung in Bayreuth kann zu großen Teilen mit Mitteln des Freistaats Bayern gefördert werden.


Von Jürgen Lenkeit
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