BAYREUTH. Deutlich über 30.000 Verkehrsunfälle haben sich 2022 auf den Straßen in Oberfranken ereignet. 49 Menschen sind dabei ums Leben gekommen - und damit fast doppelt so viele wie 2021.
Das geht aus der Oberfränkischen Verkehrsunfallstatistik 2022 hervor. Die wurde am Montag (20. Februar 2023) in Bayreuth vorgestellt. Ebenso auffällig: Der Anstieg bei Alkohol- und Drogenunfällen.
31.213 Verkehrsunfälle haben sich im Jahr 2022 in Oberfranken ereignet. Das entspricht einer Steigerung um sechs Prozent gegenüber dem Jahr 2021. Ungleich drastischer ist der Anstieg bei den Verkehrstoten. 49 Menschen ließen im Vorjahr ihr Leben auf den Straßen Oberfrankens. 2021 waren es noch 25 Tote. 25 der 49 Toten waren Autoinsassen, gefolgt von Motorrad- und Fahrradfahrern (elf beziehungsweise sechs). „Die sogenannte 'Vision Zero' von keinen Unfallopfern auf den Straßen wird eine Illusion bleiben. Aber sie treibt uns an, die Fallzahlen so niedrig wie möglich zu halten”, sagt Polizeivizepräsident Armin Schmelzer bei der Präsentation der Zahlen am Montag im Polizeipräsidium Oberfranken. Lies auch: Wenige Tage vorher ereignete sich im Landkreis Bayreuth ein Frontalzusammenstoß.
Allerdings: 2021 habe es sich um ein Corona-Jahr mit weniger Verkehr auf den Straßen, und damit auch weniger Toten gehandelt. Viermal seit 2013 gab es eine höhere Zahl an Todesopfern als 2022, wie aus den Zahlen hervorgeht. „Die” Ursache schlechthin gebe es laut Schmelzer nicht, aber: „Ablenkung spielt eine große Rolle.”
1.715 Unfälle des vergangenen Jahres gingen auf überhöhte Geschwindigkeit zurück. Das sind zehn Prozent weniger als noch im Vorjahr. Allerdings waren 22 der 49 zu beklagenden Todesopfer auf überhöhte Geschwindigkeit zurückzuführen. Zudem wurden 835 Personen verletzt.
Rainer Tröger (Sachbereich Verkehr) und Armin Schmelzer (Polizeivizepräsident). Foto: Lenkeit
„Besorgniserregend” nennt Schmelzer den Anstieg bei Alkohol- und Drogenunfällen. Bei 502 Unfällen war mindestens eine beteiligte Person alkoholisiert. Das ist ein satter Anstieg von fast 23 Prozent gegenüber 2021. 61 weitere standen unter dem Einfluss anderer Drogen. Das sind nochmal 30 Prozent mehr. Insgesamt 563 alkoholisierte oder unter anderen Rauschmitteln stehende Personen sind ein Höchstwert in der bisherigen Unfallstatistik für Oberfranken. „2023 wird der Fokus entsprechend noch mehr auf Verkehrskontrollen mit Schwerpunkt Alkohol und Drogen liegen”, kündigt Schmelzer an, um diesen Trend wieder einzubremsen. Die Verkehrssicherheit genieße bei der Polizei in Bayern trotz vielfältiger weiterer Aufgaben weiterhin eine hohe Priorität. Bei einem Unfall in Bayreuth Ende Januar wurden fast mehrere Fußgängerinnen von einem Auto erfasst.