Veröffentlicht am 22.09.2023 12:18

medi: Ein Turm als Meilenstein des Bayreuther Familienunternehmens - diese Idee steckt hinter dem Tower

medi Bayreuth: Philipp Schatz, Geschäftsleiter Medical im neuen Medi Tower. (Foto: Lenkeit)
medi Bayreuth: Philipp Schatz, Geschäftsleiter Medical im neuen Medi Tower. (Foto: Lenkeit)
medi Bayreuth: Philipp Schatz, Geschäftsleiter Medical im neuen Medi Tower. (Foto: Lenkeit)
medi Bayreuth: Philipp Schatz, Geschäftsleiter Medical im neuen Medi Tower. (Foto: Lenkeit)
medi Bayreuth: Philipp Schatz, Geschäftsleiter Medical im neuen Medi Tower. (Foto: Lenkeit)

BAYREUTH. 2023 ist für das Bayreuther Unternehmen medi nach eigener Aussage einen Meilenstein. Der neue medi Tower an der Medicusstraße ist bezogen. Dort finden auf acht Stockwerken und rund 10.000 Quadratmetern rund 400 Mitarbeiter Platz.

Unlängst wurde der neue medi Tower offiziell eröffnet. Philipp Schatz, Geschäftsleiter Medical bei medi, hat mit der Bayreuther Sonntagszeitung über diese Wegmarke gesprochen. Er hat erklärt, welche Produkte aus dem Hause medi kommen und warum ein fußballfeldgroßer Büroturm auch in Zeiten von Homeoffice für das Bayreuther Familienunternehmen alternativlos ist.

medi in Bayreuth: Wofür das Unternehmen steht

Herr Schatz, medi ist Hersteller medizinischer Hilfsmittel. Welche Produkte kommen aus Ihrem Haus.

Philipp Schatz: Da wäre zum einem der Kompressionsstrumpf. Der kommt in verschiedenen Ausprägungen in der Therapie von Erkrankungen des Venen- und Lymphsystems zum Einsatz. Zudem fertigen wir orthopädische Hilfsmittel für Rücken und Gelenke. Auch die wirken unter anderem mit Kompression durch sanften Druck. Unsere igli-Carbon-Einlagen, die Einlage bow sowie viele weitere Schuheinlagen-Rohlingen vervollständigen unser Produktsortiment im Medical-Bereich. Darüber hinaus umfasst unsere medi Markenwelt die Sportmarke CEP und die Fashion-Marke item m6 – die Grundlage beider Marken bildet unsere langjährige Erfahrung in der Kompressionstechnologie. Zudem bieten wir auch digitale Produkte rund um die Messtechnik oder auch medizinische Apps als Therapiebegleiter und -unterstützer.

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Was unterscheidet die medi Produkte von denen anderer Marktteilnehmer. Haben Kompressionswaren anderer Hersteller nicht den gleichen Effekt?

Philipp Schatz: Das mag sein. Augenscheinlich sind die Produkte vergleichbar, das jedoch nur oberflächlich. Wir wollen Produkte anbieten, bei denen die Wirkung genauso wichtig ist wie der Tragekomfort und ein ansprechendes Design. Dafür gibt es bei uns im Haus eine große Abteilung für Forschung und Entwicklung.

medi: viele Patente und ein Kernprodukt

Wie viele Patente hält medi?

Philipp Schatz: Wir führen über 50 Patentfamilien. In die sind über 150 Einzelpatente eingruppiert. Durch F&E ist das ein laufender Prozess, das heißt die Zahl der Patente steigt.

Gibt es bei all den medi-Produktlinien so etwas wie einen Produktschwerpunkt?

Philipp Schatz: Bei der Kompression liegen die Wurzeln unseres Unternehmens. Die gab es seit der Gründung im Jahr 1951. Die Kompressionsstrümpfe sind auch heute noch das Herzstück unserer Produktpalette.

Welche Produkte werden in Bayreuth hergestellt und gibt es weitere Produktionsstandorte?

Philipp Schatz: Bayreuth ist unser größter Produktionsstandort. Hier werden Kompressionsversorgungen und Bandagen gefertigt. Zudem produzieren wir seit einigen Jahrzehnten in North Carolina/USA für den amerikanischen Markt. Weitere Produktionen befinden sich in Tschechien und Italien. Unsere Einlagenrohlinge und die igli Carbon-Einlagen kommen aus Wermelskirchen in Nordrhein-Westfalen.

Neuer medi Tower alternativlos

Sie sind Geschäftsleiter Medical. Welcher Unternehmensbereich steckt hinter diesem Begriff?

Philipp Schatz: Medical fasst alle unsere Produkte zusammen, die für Anwender verschreibungsfähig sind. Die Produkte wirken ausschließlich von außen auf den Körper. Medical-Geschäftsleiter bin ich seit Januar 2020.

Bedeutet diese Verantwortung auch Druck für Sie persönlich?

Philipp Schatz: Ich treffe Entscheidungen nicht allein. Ich habe ein starkes Team neben und nicht hinter mir. Gemeinsam wägen wir Chancen und Risiken strategischer Entscheidung ab. Verantwortung ja, Druck nein.

Der neue medi Tower ist als Bekenntnis zum Standort Bayreuth zu verstehen. Warum?

Philipp Schatz: Weil in Bayreuth die Wurzeln unseres Unternehmens liegen. 1951 begann unser Gründer Wolfgang Weihermüller, damals noch in St. Johannis, zu sticken. Zudem ist Bayreuth unser größter Produktionsstandort. Wenn das Unternehmen wächst, tut es das früher oder später auch an der Hauptverwaltung.

War der neue medi Tower alternativlos für die Zukunft des Unternehmens?

Philipp Schatz: Ja. Wir wären sonst aus allen Nähten geplatzt.

Wie bei medi in Bayreuth gearbeitet wird

Heutzutage ist Homeoffice in aller Munde. Nicht zuletzt durch Corona. Wurde dennoch zur falschen Zeit gebaut?

Philipp Schatz: Keineswegs. Wir planen langfristig und nicht auf Sicht. Seit April arbeiten wir im medi Tower, wo wir eine coole Arbeitswelt schaffen wollten. Die Mitarbeiter können hier fachübergreifend am gemeinsamen Produkt arbeiten, unabhängig ob Marketing, Vertrieb oder F&E. Die medianer arbeiten quasi produktbezogen parallel in verschiedenen Projektgruppen. Unsere Mitarbeiter nehmen das Angebot wahr. Wir beobachten, dass diese nun vermehrt wieder aus dem Homeoffice „in die Firma“ kommen. Im persönlichen Austausch wird zudem effizienter kommuniziert als per E-Mail.

Ist ein weiterer Neubau in der Zukunft denkbar?

Philipp Schatz: Natürlich. Für die nächsten Jahre sind wir jedoch bestens aufgestellt. Ich bin gespannt, was danach kommt. Platz hätten wir jedenfalls.


Von Jürgen Lenkeit
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