BAYREUTH. Das Basketballteam von medi Bayreuth steht im Tabellenkeller. Die Fans spekulierten in der vergangenen Woche darauf, dass der Verein eine Personalie bekannt gab: Die Beurlaubung von Head Coach Lars Masell. Eine Ankündigung kam, aber nicht die erwartete, Geschäftsführer Johannes Feuerpfeil verlässt den Verein am Ende der Saison, auf eigenen Wunsch.
Im Gespräch mit der Sonntagszeitung äußert sich Alleingesellschafter Carl Steiner über die Zukunft des Basketball Standorts Bayreuth.
Hat die Kündigung von Geschäftsführer Johannes Feuerpfeil überrascht?
Carl Steiner: Sowohl der Aufsichtsrat als auch ich waren informiert. Wir wurden nicht kalt erwischt. Es war eine erfolgreiche Zusammenarbeit. Auf gute Mitarbeiter werden auch Arbeitgeber aus der Industrie aufmerksam. Damit muss man leben. Lies auch: Im Spiel vor Feuerpfeils Abschiedsankündigung verlor medi extrem unglücklich.
Welche Voraussetzungen muss ein neuer Geschäftsführer mitbringen und wo will man suchen, mitten in der laufenden BBL-Saison?
Carl Steiner: Oftmals befindet sich in der zweiten Reihe eine Person mit hohem Potenzial, die zudem Interesse hat eine Führungsposition zu übernehmen. Die Gehaltsvorstellungen müssen natürlich in unser Budget passen. Ich würde einen Bewerber aus unserem Business bevorzugen, denn die Anforderungen sind sehr speziell. Die Lizenzierung und Vertragsabschlüsse mit der easyCredit BBL sind sehr komplex. Doch auch eine gestandene Persönlichkeit aus einem anderen Berufsbereich, kann sich dieses Wissen aneignen. Wir suchen dennoch mit Nachdruck. Ziel ist es, dass Johannes Feuerpfeil seinen Nachfolger noch einarbeiten kann, also ein nahtloser Übergang erfolgt.
Wie fest sitzt Head Coach Lars Masell im Sattel?
Carl Steiner: Eine Beurlaubung ist keine Option. Er leistet gute Arbeit, man kann ihm nichts anlasten. Leider verkauft er sich in der Öffentlichkeit oftmals nicht gut. Wegen unseres knappen Etats denken wir auch nicht an einen weiteren Assistant Coach. Ich sehe eine neue Person lediglich als Störfaktor. Das ist schon mit der Nachverpflichtung des Spielers Jarrod West deutlich geworden, der uns nicht so verstärken konnte, wie wir es dachten. Das mussten wir nach nur sechs BBL-Partien feststellen.
Wie ist die nicht konstante Mannschaftsleistung, mehrfach wurde ein deutlicher Vorsprung verspielt, zu erklären?
Carl Steiner: Das liegt an der Jugend unseres Teams und es fehlt der Führungsspieler, der zum entscheidenden Zeitpunkt richtig reagiert. Kapitän Bastian Doreth sollte dieser Spieler sein. Leider ist er in dieser Saison immer wieder verletzt.
Also doch ein neuer Spieler?
Carl Steiner: Wir sind auf der Suche. Es muss jedoch ein Unterschiedsspieler sein, also einer, der stabilisiert, wenn es eng wird. Der kostet Geld. Ich bin jedoch zuversichtlich, denn Sponsoren haben bereits Unterstützung signalisiert. Alles in allem ist Bayreuth ein schwieriger Standort, weil große Sponsoren fehlen. Medi war für uns ein Glücksfall.