Aufbruch trotz Abstieg. Dieser Eindruck war am Mittwochvormittag im Bauch des Hans-Walter-Wild-Stadions greifbar, als Mintal offiziell als kommender Trainer der SpVgg Bayreuth vorgestellt wurde. Vollzug meldete die Altstadt bereits zwei Tage vorher. Geschäftsführer Jörg Schmalfuß nannte Mintal einen „absoluten Fachmann”, der wiederum ist froh und dankbar über die neue Aufgabe.

Im zweiten Anlauf hat es also geklappt zwischen der SpVgg Bayreuth und Marek Mintal. Nachdem man im Vorjahr bereits einmal sondiert hatte, ging es nun ganz schnell. „Die Gespräche waren top, kurz und knackig”, sagte ein gut aufgelegter Mintal auf dem Pressepodium vor zahlreichen Medienvertretern. Er wollte nicht lange überlegen und die angebotene Chance nutzen. „Junge, mach das!” habe er sich gedacht und gewährte der anwesenden Presse einen Einblick in sein Innenleben bei der Entscheidungsfindung.

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Warum ausgerechnet die SpVgg Bayreuth? „Das ist ein toller Verein, mit viel Tradition. Da kann man etwas bewegen”, so Mintal über seine Beweggründe. Das Private spielte keine unwesentliche Rolle pro Spielvereinigung, wie Mintal freimütig kundtat. Er wohnt mit seiner Familie immer noch in Röthenbach an der Pegnitz bei Nürnberg.

Angesprochen auf die Spielweise sagte der designierte Übungsleiter, dass er den Spielern „enorme Freiheiten auf dem Platz gewähren” wolle. „Wieso die Spieler bremsen? Jeder soll und muss seine Stärken einbringen. Der eine offensiv, der andere defensiv.” Offensiv könnte es dabei durchaus werden. In der abgebrochenen Corona-Saison erspielte die U23 des 1. FC Nürnberg mit Marek Mintal als Trainer an der Seitenlinie nach 26 Spielen satte 61 Tore bei ordentlichen 49 Punkten. Das entsprach beim Saisonabbruch dem zweiten Tabellenplatz hinter Viktoria Aschaffenburg.

Welche Spieler das zur kommenden Saison bei der SpVgg Bayreuth sein könnten, ist derzeit noch unklar. Geschäftsführer Schmalfuß befindet sich derzeit in den Gesprächen. Welche Spieler aus dem aktuellen Kader der Trainer Mintal in Bayreuth gerne halten würde? Der Slowake antwortet ebenso ausweichend wie professionell auf die Frage. Ob er Spieler aus der Nürnberger U23 mit nach Bayreuth lotsen könnte? Das frühere Torphantom ließ sich nicht in die Karten schauen. Vor der laufenden Saison wechselte bereits Tim Latteier das rot-schwarte Dress gegen ein gelb-schwarzes.

Das Umfeld und die Strukturen der SpVgg Bayreuth wurden zuletzt häufig diskutiert. Ob die Trainingsbedingungen auch Bestandteil der Gespräche gewesen seien? „Am wichtigsten sind die Spieler”, sagt Mintal unmissverständlich über seine Prioritäten. Das Umfeld komme erst danach. „Die Spieler sollen die Umstände akzeptieren. Sie sind Realität.” Dafür, dass diese Realität trotz Abstiegs perspektivisch etwas annehmlicher werden soll, will Schmalfuß Sorge tragen.

Fußball jedenfalls ist für Mintal Hobby und Job in einem. „Das kommt gleich nach der Familie.” Bei den kommenden oder bleibenden Spielern der SpVgg Bayreuth solle das auch so sein. „Wir wollen enorm viel Spaß haben und den Zuschauern machen”, gibt er seine Auffassung vor. Idealerweise soll das bereits am 19. Juni zu spüren sein. Dann ist Trainingsauftakt zur Saison 2023/24. Mit einer runderneuerten SpVgg Bayreuth und mit dem Trainer Marek Mintal.